Safersurfing zeigt seit 2006 die verschiedensten persönlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Pornografie auf. Wir stützen uns dabei auf Studien, Fakten, persönliche Geschichten und Erlebnisse. Einige unserer Erkenntnisse, möchten wir in diesem Beitrag mit euch teilen und aufzeigen, dass es aktuell dringenden Handlungsbedarf im Bereich Kinderschutz und Hilfe bei Abhängigkeit gibt.

Fakten 1 – 5: Pornos und ihre Auswirkungen

1. Erstkontakt mit digitalen Geräten ab dem 1. Lebensjahr

Soziologische Studien(1) zeigen, dass der Erstkontakt mit digitalen Medien und Geräten quasi schon mit den ersten Greifbewegungen eines Kindes beginnt. Für sogenannte „Digital Natives“, also die Generation, die schon mit digitalen Geräten aufgewachsen ist, vielleicht keine große Überraschung. Für einen Großteil der heutigen Eltern ist dies aber noch immer Neuland und eine große Herausforderung, Kinder bereits in diesem frühen Alter Medienkompetenz zu vermitteln.

2. Studie: 53% der Jungen und 39% der Mädchen halten Pornografie für realistisch

Eine Studie(2) aus England zeigt, dass es besonders für Kinder und Jugendliche schwer ist, zwischen Realität und Phantasie zu unterscheiden. Das, was wir sehen, hat direkte Auswirkungen auf unsere Handlungen im echten Leben.

3. Pornokonsum verändert die Gehirnstruktur

Es zeigte sich in Studien, dass auf den Gehirnscans von Drogenabhängigen sehr ähnliche Strukturen zu sehen waren, wie bei Pornografieabhängigen. Das Belohnungssystem in unserem Gehirn verlangt immer mehr und härtere Pornografie, um den gleichen Effekt und die gleiche Befriedigung zu erlangen, wie am Beginn des Porno Konsums. Das Belohnungssystem im Gehirn wird dadurch immer kleiner.

4. Körperliche Auswirkungen von Pornografie: Eine gehemmte Libido

Pornografie kann auch andere körperliche Auswirkungen haben. Es kommt nicht nur zu erektilen Funktionsstörungen. Oftmals treten Lustlosigkeit und ein Ausbleiben des Orgasmus im echten Sexleben auf.(3)

5. Pornografie & sexuelle Ausbeutung gehen Hand in Hand

Hier sprechen wir nicht nur vom Sextourismus in Thailand oder von einer jungen Frau, die mit dem Versprechen auf einen Job in ein Bordell gelockt wird. Sexuelle Ausbeutung nimmt viele Formen an, ist Teil der Definition von Menschenhandel und ist in jedem Land zu finden. Betrug, physische Gewalt und psychische Einschüchterung spielen sowohl in der sexuellen Ausbeutung als auch in der Pornografie eine wesentliche Rolle.

Teil 2 der Reihe „Fakten, die ihr wahrscheinlich noch nicht kennt“ folgt in Kürze!

 

Quellen:

(1) Lange A., Reiter H., Schutter S., Steiner C., 2018, Handbuch Kindheits- und Jugendsoziologie, Wiesbaden: Springer Fachmedien
(2) England 2017: Studie in Zusammenarbeit von NSPCC (National Society for the Prevention of Cruelty to Children), Children’s Commissioner und Middlesex University London
(3) Dr. Heike Melzer, Auswirkungen der Digitalisierung auf Sexualität und Beziehung: Klinische Beobachtungen und Handlungsempfehlung, 2019

 

Bildquelle: © Lacie Slezak auf Unsplash

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