Tester der Stiftung Warentest haben 14 beliebte Spiele-Apps für Kinder analysiert. Das Ergebnis war mehr als ernüchternd: 13 der Spiele wurden als „inakzeptabel“ und „nicht kindgerecht“ eingestuft. Fast jede der Apps enthält „verstörende Inhalte“.

Pornografie, Naziparolen und mehr

Minecraft, Fortnite, Clash of Clans, Candy Crush: 10-Jährige lieben sie, Stiftung Warentest warnt nun jedoch vor den meisten Handyspielen: „Keines der 14 geprüften Hand­yspiele für Kinder können wir empfehlen. Eines ist im Kinder­schutz bedenk­lich, 13 stufen wir sogar als inakzeptabel ein. In 7 stießen wir auf heikle Inhalte wie Verweise auf Porno­seiten.“ Untersucht wurden die Apps in Koope­ration mit Jugendschutz.net, dem gemein­samen Kompetenzzentrum von Bund und Ländern für Kinder- und Jugend­schutz im Internet. Man wollte wissen, wie kindgerecht die Spiele sind, ob die Voreinstel­lungen eine sichere Nutzung erlauben und wie leicht sich Verstöße anderer Spieler beim Anbieter melden lassen. Geprüft wurde auch, wie verlockend In-App-Käufe sind.

„Bei Clash Royale und Brawl Stars heißen eine Reihe von Mitspielern genauso wie Internet­adressen von Porno­seiten.“

Neben den Verweisen auf Porno­seiten, fanden sich Mitspieler mit rechts­extremen Pseudonymen und ein Spiel, in dem „böse Juden“ getötet werden sollen. Die Android-Version von Subway Surfers für Kinder ab 6 Jahren blendete Werbung für ein Spiel ab 18 Jahren ein, in dem unablässig Menschen erschossen werden. Ebenso bedenklich sei der Umgang mit Datenschutz sowie den AGB (Allgemeinen Geschäftsbedingungen), nichts davon ist so formuliert, dass es – wie gesetzlich vorgeschrieben – auch Kinder verstehen könnten.

Spiele-Apps: Eltern tragen Verantwortung

Neben den ernüchternden Testergebnissen, stellt die Stiftung Warentest auch eine Liste zur Verfügung, die Eltern darin unterstützen soll, ihr Kind zu schützen oder sogenannte In-App-Käufe zu verhindern. Safersurfing weist wie immer darauf hin, dass trotz zahlreicher Hilfsmittel wie etwa Schutzsoftwares, etc., die Verantwortung letztlich bei den Eltern liegt. Sie sind für ihre minderjährigen Kinder verantwortlich, offline ebenso wie online. Es gilt, den Dialog untereinander offen zu halten und auch selbst „up to date“ zu bleiben.

 

Bildquelle: © Samantha Sophia / Unsplash

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