Über die Pornoplattform Pornhub wird zurzeit viel gesprochen. Der eigens dafür produzierte Content, sogenannte Deepfake-Videos sowie das von Privatpersonen hoch geladene Material werden nun endlich hinterfragt.
Von „echten“ Videos, Deepfake & Co.
Pornhub veröffentlicht jährlich Statistiken über die Vorlieben ihrer Konsumenten und vieles mehr. Wie bereits von Safersurfing berichtet, wurden auch die Statistiken von 2019 präsentiert. Auffallend ist dabei die Aussage von Pornhub, dass die Nachfrage nach „echtem Material“, also keinen gestellten oder professionell produzierten Szenen, stark ansteigt.
“It seems that people are looking for more realistic depictions of sex. “Real” people vs. actors seems to be the draw. It’s interesting that more and more people are putting themselves out there as amateurs. Sex has become so much less taboo that those who get a kick out of exhibitionism can do so with very little experience or equipment. The message is: anyone can be a porn star!”
Mit diesem Zitat von Dr. Laurie Betito, die für Pornhub arbeitet, schmückt sich die Plattform mit einem gesunden Zugang zu Sexualität aus. Aber geht es hier wirklich um positiven Zugang zu Sex oder um Empowerment? Wohl kaum.
Die Verbreitung und Beliebtheit von „Deepfake- Videos“, ist ein Hinweis darauf. Die Statistiken von Pornhub zeigen, welche Berühmtheiten aus der Pop-, Film- und Musikwelt am häufigsten gesucht wurden. Mit Pornofilmen hatten die meisten dieser auf Pornhub gesuchten Frauen nichts zu tun. Deepfake-Videos sind manipulierte Filme, bei denen die Gesichter von Celebrities auf die Köper von Porno-DarstellerInnen „getrickst“ werden.
Keine Lösung von Pornhub für das Problem
Pornhub scheint das Problem nicht in den Griff bekommen zu können, oder zu wollen. Vielleicht, weil diese tausendfach geklickten Videos der Plattform durch Werbeanzeigen Geld bringen. Vielleicht, weil die Nachfrage nach Deepfake-Videos trotz allem enorm hoch ist.
Dass im Grunde jeder von uns ein „Pornostar“ sein könnte, sollte keine positive Nachricht sein, sondern ist vielmehr Grund zur Sorge. Neben Deepfake-Videos zielt der Trend zu „echtem Material“ sprich auf Videos ab, die oft weder auf Freiwilligkeit noch auf der Zustimmung der beteiligten Personen basieren. Sexualisierte Gewalt und Vergewaltigungen werden so zum Mainstream gemacht. Eine im Oktober 2019 veröffentlichte VICE-Recherche zeigt ausführlich, wie wenig sich Pornoseiten um das Einverständnis der gezeigten Personen kümmern.
Um Seiten wie Pornhub in die Verantwortung zu nehmen, möchte Safersurfing noch einmal auf die gerade laufende Petition gegen die Plattform aufmerksam machen. Diese könnte auch für andere Pornoseiten eine Warnung sein und sie einmal mehr darauf hinweisen, dass das was offline verboten ist, auch online verboten sein sollte!
Bildquelle: © Daiga Ellaby/Unsplash
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