Smartphone, Online-Games und Gruppenchats. Für die meisten Kinder und Jugendlichen sind sie aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Risiken, die sie mit sich bringen, sind ebenfalls bekannt. Was können Eltern tun, um ihre Kinder zu begleiten und zu schützen? Cyberkriminologe Dr. Rüdiger klärt in einem Podcast auf.
TikTok, Klassenchats, Rassismus & sexuelle Anbahnung
Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger ist Cyberkriminologe in Brandenburg (D) und lehrt an der Hochschule der Polizei in Oranienburg. Außerdem ist er selbst Vater, Onlinegamer und veröffentlichte zahlreiche Publikationen zum Thema. Er weiß, wie schnell Kinder zu Opfern und auch selbst zu Tätern werden können, wie kurz der Weg vom Online-Spiel in den In-App-Chat mit einem potentiellen Pädosexuellen sein kann. Daher hier seine 4 großen Tipps an alle Eltern.
„Werdet zu Experten!“
Es kann nicht sein, dass Kinder ihre Eltern in Sachen Internet & Social Media aufklären und updaten müssen. Informiere dich! Bleibe auf dem aktuellen Stand, kenne die sozialen Netzwerke, spiele auch mal ein Online-Game. Sammle selbst Erfahrungen, um zu wissen, worüber du redest. Nur so wirst du zu einem ernsthaften und vor allem ernst genommenen Vertrauten.
Es braucht „Erklärbären“
Wenn du die Programme, Spiele, sozialen Medien deiner Kinder kennst und auch selbst beherrschst, kommst du viel authentischer rüber und wirst zum ernst genommenen, glaubhaften Ratgeber. Auch wenn Kinder in vielerlei Hinsicht bereits selbst Profis sind, kommen immer wieder Fragen auf, mit denen sie sich dann vertrauensvoll an dich wenden können.
Der Cyberkriminologe: „Seid Vorbilder!“
Jeder kennt es aus der eigenen Erziehung: Kinder lernen nicht aus Worten, sondern anhand unserer Vorbildfunktion. Um etwas glaubhaft zu vermitteln, müssen wir an erster Stelle selbst glaubwürdig sein. Es reicht nicht, Kindern den Umgang mit dem Smartphone oder die Regeln im Netz zu erklären, Eltern müssen sich auch selbst daran halten. Gutes Beispiel: Fotos der eigenen Kinder auf Online-Profilen. Überlege selbst: Wer kann deine Fotos sehen? Was kann diese Person damit alles machen?
Vertrauensperson sein, um Vertrauen zu verdienen
Hast du dich dazu bereit erklärt, deinem Kind ein Smartphone zu erlauben? Dann stehe zu deiner Entscheidung und nimm es ihm nicht bei der nächstbesten Gelegenheit wieder weg. Eine solche Handlung weckt bei Kindern die Angst vor Strafen und schadet folglich sowohl eurer Beziehung als auch der Ehrlichkeit sowie dem Vertrauen zu dir.
„Das wäre der soziale Tod für Kinder.“ (Dr. Thomas-Gabriel Rüdiger)
Safersurfing stimmt Dr. Rüdiger zu und ist überzeugt davon, dass Eltern die Hauptverantwortlichen für ihre Kinder sind und bleiben sollen. Außerdem setzen wir uns dafür ein, dass auch die Internetprovider in die Verantwortung genommen werden und Altersüberprüfungen gesetzlich vorgesehen werden. Auf unserer Website findest du weitere Beiträge zum Thema Kinder- und Jugendschutz im Internet. Im Podcast von Dr. Rüdiger gibt es noch mehr Tipps für Eltern.
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Bildquelle: © Kelly Sikkema / Unsplash
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