Der Druck auf Pornhub – und dessen Besitzer MindGeek – wird immer größer. Jetzt haben Visa und Mastercard ihre Zahlungen über Pornhub eingestellt. Auch die Download Funktion wurde abgestellt. Schon zuvor hatte Paypal seine Zusammenarbeit mit Pornhub beendet.

Ein Artikel, der alles verändert

„I asked the National Center for Missing and Exploited Children to compile the number of images, videos and other content related to child sexual exploitation reported to it each year. In 2015, it received reports of 6.5 million videos or other files; in 2017, 20.6 million; and in 2019, 69.2 million.“

Als letzter Stein, der die Lawine ins Rollen gebracht hat, gilt der New York Times Artikel „The Children of Pornhub“. Dieser wurde am 4. Dezember von dem bekannten New York Times -Kolumnisten Nicholas Kristof verfasst und veröffentlicht.

Der Artikel geht der Frage nach, warum Kanada es immer noch erlaubt, dass das Unternehmen Pornhub von Ausbeutung und Missbrauch  profitieren darf (Pornhub hat seinen Unternehmenssitz in Toronto). Der Artikel schildert zahlreiche Fälle junger Mädchen, die der Herstellung und Verbreitung von Nackt- oder Sexvideos keine Zustimmung gaben. Ihre Videos landeten dennoch alle auf Pornhub. Mädchen, die unter dem Druck des Mainstreams und der Zurschaustellung ihrer nackten Körper, um ihr Überleben kämpfen. Immer wieder finden sich auch Videos, die Vergewaltigungen zeigen sowie heimlich aufgenommene Videoaufnahmen.

„I came across many videos on Pornhub that were recordings of assaults on unconscious women and girls. The rapists would open the eyelids of the victims and touch their eyeballs to show that they were nonresponsive.“

Für das Unternehmen war es laut New York Times zudem gar nicht möglich, festzustellen, wie alt die Darsteller wirklich waren, 14 oder 18 Jahre.

“Its site is infested with rape videos. It monetizes child rapes, revenge pornography, spy cam videos of women showering, racist and misogynist content, and footage of women being asphyxiated in plastic bags. A search for ‘girls under18′ (no space) or ’14yo’ leads in each case to more than 100,000 videos.”

Aktivismus, der Wirkung zeigt

Der Artikel in der New York Times alleine hätte aber nicht ausreichend gewirkt. Bereits Monate zuvor ging die Petition von „Traffickinghub“ online und wurde über 2 Millionen Mal unterzeichnet. Auch andere Organisationen und einzelne Aktivisten, setzen sich seit geraumer Zeit gegen die illegalen und zerstörerischen Folgen der Pornoindustrie ein.  Besonders hervorgehoben im Kampf gegen die Branche sollten jene Frauen und Männer werden, die diese überlebt haben. Jene, die so mutig waren, davon zu erzählen, was sie erlebt haben. Ohne die Stimme der vielen ausgebeuteten und missbrauchten Mädchen oder deren Angehörigen, wären wir heute im Kampf gegen Ausbeutung durch die Pornoindustrie nicht da, wo wir jetzt stehen: Auf der Zielgeraden zur Abschaltung von Pornoriesen wie Pornhub.

Safersurfing freut sich über diese Schritte gegen Ausbeutung in der Pornoindustrie und die Folgen, die diese mit sich bringt. Wir stellen den Kinderschutz sowie die Hilfe für Betroffene an vorderste Stelle und setzen uns sowohl gesellschaftlich als auch politisch für ein größeres Bewusstsein sowie besseren Schutz im Internet ein. Mastercard kündigte übrigens an, auch auf anderen Webseiten illegale Inhalte zu prüfen.

 

Bildnachweis: ©Sara Groblechner auf Unsplash

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