Erneut wurde in den vergangenen Wochen bekannt: Kinder während des Distanzunterrichts auf Lernplattformen von externen Personen mit pornografischem Material konfrontiert.

Pornos für Volksschüler im Distanzunterricht

Es war eine Situation, wie sie zur Zeit fast alle Eltern kennen: Eine Schulklasse trifft sich per Videokonferenz zum Distanzunterricht. Doch plötzlich bekommen die Kinder Nacktbilder und Pornografie angezeigt. Die Lehrerinnen waren anscheinend machtlos: Unbekannte verschafften sich Zutritt zu Lernplattformen und zeigten Grundschülern pornografische Darstellungen. Jetzt ermittelt die Polizei.

Solche und ähnliche Fälle häuften sich in den vergangenen Tagen in mehreren deutschen Bundesländern. Teilweise wurden Eltern auf die Vorkommnisse aufmerksam und meldeten diese umgehend. Noch sind die Vorfälle relativ selten, doch können die Folgen davon besonders für kleine Kinder gravierend sein.

Medienkompetenz und Schutz der Kinder

Thomas G. Rüdiger, Kriminologe von der Polizeihochschule Brandenburg, sieht das Problem wie folgt gelagert:

„So viele Kinder kommen gerade jetzt in der Corona-Situation erstmals ins Netz. Die sollen jetzt alle irgendwelche E-Learning-Video-Geschichten machen, oder die Eltern setzen sie vor Endgeräte, um im Homeoffice in Ruhe arbeiten zu können. Aber wenn man die Kinder ins Netz lässt – das ist ein globaler Interaktionsraum ohne Grenzen – kann ihnen das überall passieren, dass sie mit übergriffigen Inhalten konfrontiert werden.“

Gleichzeitig übt der Kriminologe auch Kritik am Bildungssystem selbst:

„Wir haben in ganz Deutschland noch immer nicht verpflichtend Medienkompetenz ab der ersten Klasse, und das fällt uns jetzt auf die Füße.“

Generell sei das Phänomen bereits aus dem Distanzunterricht im ersten Lockdown im vergangenen Jahr bekannt. Bei vielen Tools, die von Schulen verwendet werden, ist die Datensicherheit nicht gewährleistet, häufig reicht es, den verwendeten Link zu kennen, um einsteigen zu können. Die Devise lautet wie so oft: Eltern müssen mit ihren Kinder offen über die Gefahren reden.

Safersurfing teilt insbesondere folgende Meinung des Cyberkriminologen: Eltern tragen die Verantwortung für ihr Kind, gerade im Distanzunterricht sind Begleitung beim Lernen sowie bei der Nutzung der verschiedenen Lernplattformen notwendig. Insbesondere jüngere Kinder sollten damit nicht alleine gelassen werden. Auf unserer Website findest du weitere Beiträge zu ähnlichen Themen sowie hilfreiche Tipps.

 

Bildquelle: © Thomas Park on Unsplash

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