Nun ruft auch Mimikama – der Verein hinter der Initiative „Zuerst denken – dann klicken“ – dazu auf, Kinder und Jugendliche vor Pornografie im Internet zu schützen. Bezugnehmend auf eine kürzlich erschienene Informationskampagne der Initiative „Schau hin!“ gibt es Tipps für Eltern, um ihr Kinder sinnvoll zu unterstützen.

Verloren im Internet – Kinder nicht alleine lassen

Die Initiativen weisen darauf hin, dass insbesondere jüngere Kinder zumeist nicht selbst nach pornografischen Inhalten im Internet suchen, sondern unfreiwillig darauf stoßen oder von anderen damit konfrontiert werden.

„Während Jugendliche beginnen gezielt danach zu suchen, sind jüngere Kinder von sexuell expliziten Inhalten verstört und verängstigt.“ („Schau hin!“)

Umso wichtiger ist es, dass Eltern hier nicht nur technische Schutzvorkehrungen (Schutzsoftware) treffen, sondern ihre Kinder frühzeitig informieren und gut begleiten.

Kinder im Netz schützen – Was können Eltern tun?

Mimikama fasst eine Reihe von Punkten zusammen, die Eltern dabei helfen können, ihr Kind – neben einer rechtzeitigen und altersgerechten Sexualaufklärung – sinnvoll durch die Welt von Social Media & Co. zu begleiten:

  • Vor allem jüngere Kinder beim Surfen begleiten: Bleibt dabei und im Gespräch, wenn jüngere Kinder sich online bewegen.

  • Altersgerechte Informationen anbieten: Bietet eurem Kind passende Informationen über Publikationen und Webseiten an, die auf ihre Fragen eingehen.

  • Klare Regeln vereinbaren: Welche Inhalte sind altersgerecht, welche nicht und warum?

  • Auf Anzeichen achten: Jugendliche reden nicht mehr unbedingt gern mit ihren Eltern über Sexualität, trotzdem können Eltern auf Anzeichen achten und gegebenenfalls behutsam nachhaken.

  • Über Inszenierung sprechen: Weist euer Kind auf den oft frappierenden Unterschied zwischen Pornos und echter Sexualität hin.

  • Rechtliche Aspekte ansprechen: Vielen Jugendlichen sind die weitreichenden Konsequenzen nicht bewusst. Gegebenenfalls bringen Jugendliche selbst jugendpornografisches Material in Umlauf, wenn sie Bilder von sich in eindeutig sexuellen Posen machen und versenden. Außerdem kann der Versand und teilweise auch der Besitz eine Straftat darstellen.

  • Auffälligkeiten und Verstöße melden: Ihr könnt Beweise, z.B. per Screenshot, sichern und euch an Betreiber, Polizei oder eine Meldestelle wenden. Nehmt die Fragen und Sorgen eurer Kinder ernst und bleibt im Austausch. Das baut Vertrauen auf und hilft den Kindern, sich bei Problemen direkt an euch zu wenden.

Vertrauen ist das A und O

Grundsätzlich gilt: Ohne gegenseitiges Vertrauen geht es nicht. Kinder werden sich auch bei Themen wie Onlinepornografie, Cybermobbing, etc. nur dann an ihre Eltern wenden, wenn sie erfahren haben, es auch in allen anderen Bereichen tun zu dürfen.

„Begleiten Eltern ihr Kind von Beginn an beim Surfen und sprechen rechtzeitig darüber, dass es im Netz auch auf Dinge stoßen kann, die ihm komisch oder eklig vorkommen, können sie das nötige Vertrauen aufbauen, damit sich ihr Kind bei Konfrontation mit entsprechendem Material an sie wendet.“ („Schau hin!“)

Safersurfing wird nie müde zu betonen, welche grundlegende Rolle das Vertrauen in der Eltern-Kind-Beziehung spielt und dass Eltern stets die Hauptverantwortung für ihr Kind tragen. Auf dieser Grundlage können alle wichtigen Themen – egal ob sich diese online oder offline abspielen – besprochen und gute Lösungen gefunden werden. Viele weitere Tipps und Infos rund um den Kinder- und Jugendschutz findest du auf unserer Website.

 

Bildquelle: ©Photo by Surface on Unsplash

 

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