Univ. Prof. Dr. Paul Plener, Professor für Kinder und Jugendpsychiatrie, warnt in einem Interview mit Zeit im Bild vor den Folgen von uneingeschränkter Social-Media-Nutzung bei Kindern und Jugendlichen.
Vorbildcharakter der Eltern
Du hast das Gefühl, die Mediennutzung deines Kindes geht über einen gesunden Normalgebrauch hinaus? Hier empfiehlt Dr. Plener zuerst einmal auf den eigenen Medienkonsum zu achten.
„Es ist immer gut sich einmal anzuschauen: Gibt es überhaupt medienfreie Zeiten in der Familie?“ (Dr. Plener)
Wie in allen Bereichen sei auch hier die Vorbildrolle der Eltern nicht zu unterschätzen. Weiters kann man sich die Frage stellen, ob generell Interesse daran besteht, welche Inhalte konsumiert werden. Lässt man sich diesen Content von seinem Kind zeigen? Dies wiederum gibt Hinweise darauf, ob bereits eine gewisse Sensibilisierung gegenüber dem Thema gegeben ist.
Plener weiter: „Wir haben eine Elterngeneration, die nicht mit dem Smartphone aufgewachsen ist, die keine Erfahrungen hat, was der richtige Umgang mit Social Media ist. Viele Erwachsene sind komplett unreflektiert, zum Teil haben ihre Kinder schon eine abgeklärtere Sicht auf die Dinge.“
„Mein Tipp wäre: Genuin neugierig zu bleiben, sich als unwissender Erwachsener etwas zeigen zu lassen von seinen Kindern.“ (Dr. Plener)
Körperliche & psychische Gesundheit
Weiters sind auch im Bereich der Mediennutzung die körperliche Komponente und Gesundheit nicht außer Acht zu lassen. Ein ganz aktuelles Thema diesbezüglich, laut Dr. Plener, sei der Schlaf:
„Wenn es ums Schlafengehen geht, haben Smartphones im Zimmer nichts mehr zu suchen.“ (Dr. Plener)
Laut Plener gibt es Studien, die einen Zusammenhang zwischen vermehrtem Online-Konsum und depressiven Stimmungsbildern zeigen.
„Kinder und Jugendliche, die viel online sind, haben durchschnittlich höhere Depressionswerte. Es kann aber auch sein, dass Kinder, die depressiv sind, sich mehr zurückziehen und deshalb mehr Zeit online verbringen. Oft muss man erst herausfinden, was genau dahintersteckt.“ (Dr. Plener)
Safersurfing appelliert ebenso an die Verantwortung der Eltern und möchte diesen unterstützend zur Seite stehen. Auf unserer Website findest du zahlreiche hilfreiche Beiträge zu den Themen Medienkonsum, Onlinepornografie, Cybermobbing & Co.
Bildquelle: ©Samantha Gades/Unsplash
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