Vor 90 Tagen hat Julian damit aufgehört, Pornos zu schauen und dazu zu masturbieren. Er hat mitgezählt, denn leicht war dieser Neustart nicht. Doch vieles hat sich seither in seinem Leben geändert, zum Positiven. „Es war eine Woche vor den letzten Ferien, als ich mich dazu entschlossen habe, dieses Kapitel hinter mir zu lassen und nicht mehr vor dem Bildschirm zu onanieren. Es war echt hart diese 90 Tagesgrenze zu erreichen. Ich bin nicht ein einziges mal rückfällig geworden. Was hat sich für mich nun verändert? Nun, ziemlich viel.“
Altes Leben vor dem Neustart
Julian bezeichnet seine Vergangenheit selbst als „schlechtes Leben“. Er verbrachte oft mehrere Tage ohne sich duschen, da er ohnehin nicht vor hatte, das Haus zu verlassen. Tage und Nächte vergingen mit Videospielen am Computer. Daneben blieb keine Zeit für eine feste Mahlzeit, lieber ernährte er sich von Junkfood. Zuletzt wollte Julian nicht einmal mehr Sonnenlicht in seinem Zimmer und dunkelte alles ab, um sich jederzeit und immer seinen Süchten hingeben zu können. Seine Freunde konnte Julian schon lange an einer Hand abzählen, zu Partys ging er erst gar nicht mehr hin. Sein Leben bestand aus seinem PC und spielte sich ausschließlich in einem finsteren, miefigen Schlafzimmer ab. Wenige Wochen später sollte sich jedoch einiges ändern…
Ein besseres Leben
Er begann eines Tages, sich Gedanken über Kleidung, Körperhygiene und Ordnung zu machen. „Ich habe angefangen Sport zu betreiben und in ein Fitnessstudio zu gehen. Außerdem habe ich meine Essgewohnheiten umgestellt, habe aufgehört Videogames zu spielen und stattdessen auch einmal produktivere Dinge am Computer zu erledigen. Ich fühle mich inzwischen auch emotional stabiler, habe keine Stimmungsschwankungen mehr wie zuvor. Ich kann mich jetzt sogar besser konzentrieren und überhaupt ist mein Gedächtnis viel besser geworden.“
„Ein gesteigertes Selbstbewusstsein? Auf jeden Fall.“
Julian ist es jedoch wichtig zu unterstreichen, dass es zu diesen Veränderungen und dem Neustart in seinem Leben nicht von heute auf morgen kam. „Klar prokastriniere ich noch ab und zu vor dem Computer und habe auch immer mal wieder schlechte Tage, an denen ich einfach keine Lust auf gar nichts habe. Aber der Unterschied zu vorher ist, dass ich mich nun selbst besser motivieren kann, ich habe einfach mehr Energie. Es liegt noch sehr viel Arbeit vor mir. Das alles ist gerade nur der Beginn eines besseren Lebens!
Diese und andere Geschichten sollen Mut machen und helfen zu verstehen, dass es möglich ist: Ein Leben ohne Pornografie und ohne Selbstbefriedigung. Ein Leben in Freiheit, selbstbestimmt und kraftvoll, ist möglich. Unsere Selbsthilfegruppen bieten Beratung und Austausch. Noch mehr zum Thema findest du hier.
Bildquelle: © Joshua Earle/unsplash.com
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