Viele Lehrer fühlen sich in puncto Jugendmedienschutz überfordert. Das ergibt eine explorative Studie der FSM (Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter e.V.). Darüber hinaus finden sie, dass Eltern sich zu wenig um den Online-Schutz ihrer Kinder kümmern.
Ratlosigkeit bei Lehrern und Pädagogen
Die fortschreitende Digitalisierung stellt den pädagogischen Alltag vor neue Herausforderungen. Im Rahmen der heuer veröffentlichten Studie der FSM wurden insgesamt 300 Lehrer und Pädagogen schulischer und außerschulischer Einrichtungen zu ihrem Umgang mit onlinebezogenen Risiken befragt. Die Ergebnisse zeigen: Viele Lehrer sind ratlos. Die Hälfte der Befragten sieht sich nicht dazu in der Lage, Kinder und Jugendliche im Umgang mit Onlinerisiken zu unterstützen.
Trotz allem halten 97% das Thema Jugendmedienschutz in ihrem Beruf für wichtig und zentral. Viele Pädagogen berichten, dass sie eine weite Verbreitung von Online-Risiken unter den Kindern und Jugendlichen wahrnehmen. Darunter fällt u.a. die Konfrontation mit nicht altersgerechten Inhalten, das Preisgeben zu vieler persönlicher Daten im Internet oder die Problematik des Cybermobbings. Auch, dass Jugendliche insgesamt zu viel Zeit im Internet verbringen würden, wird von den Pädagogen kritisiert.
Schutz wichtiger als Zugänglichkeit
Des Weiteren fragte die Studie nach den Einstellungen bezüglich verschiedener Maßnahmen des Jugendmedienschutzes. 83% der Studienteilnehmer sind der Meinung, dass der Schutz von Kindern und Jugendlichen im Netz wichtiger sei als der freie Zugang zu allen Onlineangeboten. Mit nur 7% spricht sich kaum ein Pädagoge für eine gänzlich schrankenlose Zugänglichkeit aus. Online-Inhalte, die für Minderjährige ungeeignet sind, sollen nach Meinung der Befragten nur mithilfe einer Altersüberprüfung nutzbar sein. Eine sichtbare Alterskennzeichnung halten viele hierbei nicht für ausreichend. 66% gehen davon aus, dass dies den Reiz für Kinder und Jugendliche, das Angebot trotzdem zu nutzen, sogar noch erhöhe.
Lehrer nehmen Eltern in die Kritik
Überdies sprechen sich die Studienteilnehmer dafür aus, dass Eltern, Politik, Behörden zur Beaufsichtigung von Medien und auch die Internetanbieter selbst mehr Verantwortung für den Jugendmedienschutz übernehmen sollen. Mit der bisherigen Arbeit der genannten Instanzen sind die Pädagogen alles andere als zufrieden. Nur 19% der Befragten glauben beispielsweise, dass Eltern dieser Verantwortung ausreichend nachkommen.
Die Ergebnisse der Studien zeigen: Die Digitalisierung ist längst auch in der Schule angekommen. Viele Lehrer und Pädagogen sorgen sich um die damit verbundenen Risiken für Kinder und Jugendliche. Zugleich fühlen sie sich nicht in der Lage, diesen pädagogisch entgegenzuwirken und nehmen auch andere (Erziehungs-) Instanzen schwer in die Kritik.
Safersurfing liegt der Online-Schutz von Kindern und Jugendlichen sehr am Herzen. Auf unserer Homepage haben wir zahlreiche Tipps und Informationen bezüglich Kinder- und Jugendschutz zusammengestellt. Hier findest du einen Bericht über eine weitere Studie der FSM, in der Eltern und Kinder zum Thema befragt wurden.
Bildquelle: © Rachel/Unsplash
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