Immer mehr Kinder und Jugendliche haben durch den Besitz eines Smartphones Zugang zum Internet und damit zu einer Vielzahl von Sozialen Netzwerken. Ab welchem Alter dürfen diese Social Media Angebote aber eigentlich genutzt werden? Und wer trägt die Verantwortung?

Social Media und der Datenschutz Minderjähriger

Ein Kernanliegen von Altersbeschränkungen für Social Media Apps und Kommunikationsdienste ist es, dass die Verarbeitung personenbezogener Daten Minderjähriger erst ab einem bestimmten Alter erlaubt sein soll. Im vergangenen Jahr hat die EU-Datenschutzverordnung (DSGVO) hier das Grenzalter auf 16 Jahre festgelegt (soweit keine Einwilligung der Eltern vorliegt). Die EU-Mitgliedstaaten dürfen dies für ihr Land selbst anpassen, das Mindestalter von 13 Jahren dabei jedoch nicht unterschreiten.

Konflikt mit nationalen Gesetzen

Social Media Apps haben in der Regel eigene Bestimmungen zum Mindestalter ihrer Nutzer. Was hier vorgegeben wird, stimmt jedoch nicht immer mit den Vorgaben des jeweiligen Landes überein. Auf den Sozialen Netzwerk Facebook und Instagram darf man sich beispielsweise bereits im Alter von 13 Jahren anmelden. Laut österreichischer Datenschutz-Grundverordnung ist dies für österreichische Jugendliche aber erst mit 14 Jahren erlaubt.

Die Praxis sieht zumeist wieder anders aus. In punkto Alter lässt sich sehr leicht schummeln. Es genügt oft schon die Angabe eines falschen Geburtsdatums. Das Anmelden auf Sozialen Netzwerken ist in der Regel auch dann kein Problem, wenn man das Mindestalter noch nicht erreicht hat. WhatsApp hat im Mai letzten Jahres sein Mindestalter auf 16 Jahre festgelegt (soweit keine anderweitige Einwilligung der Eltern vorliegt). In einer Studie aus dem Jahr 2018 geben jedoch 80% der 12- bis 13-Jährigen sowie 90% der 14- bis 15-Jährigen an, dass WhatsApp ihre Lieblingsapp sei (s. Darstellung). Rechtliche Folgen für Kind oder Eltern sind bei der Nichtbeachtung der Altersbeschränkungen überdies nicht zu befürchten.

© JIM Studie 2018

Was können Eltern tun?

Informiert euch über die Altersbeschränkungen der Apps, die eure Kinder nutzen. Schaut euch an, welche Apps derzeit unter Jugendlichen angesagt sind und was sie beinhalten. Bildet euch eine eigene Meinung dazu, ab welchem Alter eurer Kind welche App nutzen darf. Überlegt euch, welche Art der Unterstützung und Kontrolle eurerseits an dieser Stelle wichtig ist und wie viel Selbstständigkeit ihr eurem Kind zutrauen könnt. Und was fast am wichtigsten ist: Bleibt mit euren Kindern im Gespräch über ihre Internet- und Social Media Nutzung. Auch Risiken, wie die Veröffentlichung persönlicher Daten, Sexting, Cyber-Grooming oder Pornografie (wird nicht selten über Social Media, wie z.B. WhatsApp Gruppen oder Instagram verbreitet) sollten angesprochen werden.

Kinder brauchen gut informierte Eltern, die sie in Sachen Digitalisierung und Medien begleiten. Safersurfing möchte Eltern dabei unterstützen: Auf unserer Website findest du einen interessanten Artikel zum Thema Cybergrooming, eine Studie über den „digitalen Stress“ im Alltag heutiger Jugendlicher und weitere Beiträge zum Thema. Hast du Fragen zum Kinder- und Jugendschutz? Dann melde dich gerne bei uns!

 

Bildquelle: ©picjumbo_com/pixabay.com

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