Kinder suchen oftmals nicht gezielt nach Pornografie. Meist stolpern sie unvorbereitet und zufällig darüber bzw. werden durch andere damit konfrontiert. Im vergangenen Jahr zitierte der Telegraph eine Statistik, der zufolge 13 % der Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren im zeitlichen Rahmen von nur einem Monat Pornografie gesehen haben. Da die ersten sexuellen Eindrücke im Leben eines Menschen besonders prägend sind und somit die Entwicklung des Kindes beeinflussen, handelt es sich hierbei um alarmierende Zahlen.
Sexuelle Erregung entsteht auch durch negative Gefühle
Oftmals reagieren Kinder auf diese Bilder mit Verwunderung, Ekel und Abneigung. Was bedeutet aber diese negative Reaktion auf pornografische Bilder? Hat sie zur Folge, dass das Gesehene ohne Einfluss auf die weitere Entwicklung des Kindes bleibt? Bewirkt sie, dass Kinder oder Jugendliche Pornos deshalb meiden? All das ist nicht der Fall! Die sexuelle Erregung beruht gerade bei Pornografie auf einer Mischung unterschiedlichster Gefühle – positiver, wie negativer. Zu diesen gehören auch Gefühle des Ekels und der Abneigung. Kinder wissen jedoch nicht um diese vielschichtigen Zusammenhänge und sind nicht in der Lage ihre Empfindungen diesbezüglich zu reflektieren.
Pornografie beeinflusst das Bild von Sexualität
Überdies können Kinder noch nicht zwischen virtueller und realer Welt unterscheiden. Sie werden mit einem Bild von Sexualität konfrontiert, dass dem realen Leben nicht entspricht. So begegnet ihnen im Porno zum Beispiel die immer willige Frau und der Mann, der immer kann. Pornografie ist darüber hinaus jederzeit verfügbar. Vollkommen ohne Mühe und Anstrengung und zu jeder Tages- und Nachtzeit sind die pornografischen Bilder nur wenige Mausklicks entfernt. Für die partnerschaftliche Sexualität gelten ganz andere Maßstäbe. Anstatt einer immer verfügbaren Ware, hat man es hier mit einem echten Gegenüber zu tun, einem Menschen, in den man investiert, mit dem man kooperiert und Beziehung gestaltet. Durch Pornografie wird Kindern deshalb später, wenn sie erwachsen sind, die Möglichkeit eines Zugangs zu echter, zärtlicher und intimer Sexualität im Kontext einer Partnerschaft erschwert.
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Bildquelle: ©IgorStarkov/Unsplash.com
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