Vor zwei Wochen hat die thailändische Regierung einen bahnbrechenden Schritt unternommen: Pornhub – eine der größten Porno-Webseiten der Welt – wurde einfach abgeschaltet.
11 Minuten und 21 Sekunden auf Pornhub
Die Plattform wurde in den letzten Monaten vermehrt mit Vorwürfen der Verbreitung von Missbrauchs- und Vergewaltigungsvideos konfrontiert. Wir hatten berichtet. Die Regierung gab an, dass der Grund für die Schließung die Begünstigung des Menschenhandels und ein erniedrigendes Frauenbild seien.
Der Minister für digitale Medien, Puttipong Punnakanta, gab vor kurzem bekannt, dass Pornhub wegen Verstößen gegen das Computerverbrechensgesetz des Landes von 2007 gesperrt wurde. Besucher der Webseite erhielten beim Versuch auf die Seite zuzugreifen eine Meldung, welche auf den neuen Bescheid hinwies.
Laut Statistik verbrachten thailändische Konsumenten weltweit die längste Zeit am Stück auf Pornhub (durchschnittlich 11 Minuten und 21 Sekunden). Im Vergleich liegen Deutschland und Österreich nicht weit hinten. Hier verbringen Besucher durchschnittlich 10 Minuten und 13 Sekunden auf der Website.
Hintergrund sind Profit und Menschenhandel
Aber warum ist es gerade für Thailand ein so großer Durchbruch, Webseiten wie Pornhub zu verbieten? Wir glauben, dass es unter anderem an zwei Gründen liegt:
- Pornhub selbst verliert dadurch einen seiner größten Abnehmer. Und somit sehr viel Geld. Laut Pornhub verbringen thailändische Nutzer mehr Zeit auf der Website als alle anderen Länder der Welt.
- Thailand ist nicht nur einer der größten Exporteure pornografischer Inhalte weltweit, das Land ist auch ein Hotspot für Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung sowie des Missbrauchs von Minderjährigen in der Prostitution.
Die Organisation Exoduscry, die die Petition „traffickinghub“ ins Leben gerufen hat, schreibt zu diesem Punkt:
„In fact one of Pornhub’s most popular content partner channels is called ‚Exploited Teens Asia‘, which pulls much of its content from the country. Laila Mickelwait tweeted about one such video, entitled ‚thai street teen f***ed and facialized for $5‘. The horrific video featured an impoverished, deaf girl who was, by legal definition, being trafficked. Sadly, the video brought Pornhub a tidy profit, as it was streamed over 1.3 million times.“
Safersurfing vertritt den Standpunkt, dass es an der Zeit ist, ein Umdenken stattfinden zu lassen und Seiten wie Pornhub, die den Menschenhandel begünstigen, eine Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern unmöglich machen und ein falsches Bild von Sexualität und Intimität vermitteln, zu schließen. Wir denken, dass Thailand einen wichtigen und richtigen Schritt gesetzt hat. Möchtest du auch ein Zeichen setzen? Dann unterschreibe die laufende Kampagne „traffickinghub“, die heute bereits über 2 Millionen Unterschriften gesammelt hat.
Bildquelle: ©Priscilla Du Preez auf Unsplash
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