Mehrere Zeitungen berichten Anfang 2018 über ein neues Tool für gefälschte Pornoclips. Endergebnis dieser Technologie ist ein Fake-Porno, in dem das Gesicht von Pornodarstellern durch beispielsweise das Gesicht einer prominenten Person ausgetauscht wird. Dank künstlicher Intelligenz können so täuschend echt aussehende Clips entstehen. Laut Expertenaussagen soll die Gesichteraustausch-Technologie („Face-Swapping“) sogar bald so ausgereift sein, dass die Fälschung für den Betrachter nicht mehr erkennbar ist.

App ermöglicht eigenen Fake-Porno

Es gibt bereits eine App, mit der nun auch der Otto Normalverbraucher ohne große technische Vorkenntnisse, ein eigenes Fake-Porno erstellen kann. Auf der Internetseite „Reddit“ soll es schon mehrere tausend Menschen geben, die dieses Tool nutzen. Damit das „Face-Swapping“ bestmöglich funktioniert, muss zwischen den beiden Gesichtern, die ausgetauscht werden sollen, eine gewisse Ähnlichkeit bestehen. Es soll bereits eine Suchmaschine geben, die dabei hilft, das passende Austauschgesicht zu finden. Dafür wird ein Bild der Person hochgeladen, deren Gesicht am Ende des Austauschprozesses Teil des Porno-Clips sein soll. Anschließend wählt die Suchmaschine den Pornodarsteller aus, der sich für den Austausch am besten eignet. Dadurch kann der Nutzer die Ergebnisqualität der Fake-Pornos optimieren.

Neue Technik kann missbraucht werden

Bisher wurden vor allem prominente Persönlichkeiten Opfer des neuen Fake-Porno Tools. Verschiedene Schauspieler wurden bereits zur Zielscheibe von „Face-Swapping“. Rein rechtlich gesehen ist dies ein drastischer Verstoß gegen die Persönlichkeits- und Bildrechte. Doch auch, wenn man rechtlich auf der Gewinnerseite steht, gilt: Ist ein Clip erst im Netz und verbreitet, ist es nahezu unmöglich den Clip wieder zu löschen. David Geßner, Rechtsanwalt für Medienrecht, weist im Gespräch mit der Zeit darauf hin, dass sich unter Zuhilfenahme dieser Art der Bildmanipulation auch die Problematik von Rachepornos und die Verletzungen der Intimsphäre verschärfen könne. Unter dem Hashtag #metoo berichtet eine Person in der Kommentarfunktion eines Standardartikels zu dem selbigen Thema, dass sie bereits Opfer der Fake-App geworden sei. Durch die freie Zugänglichkeit der Fake-Porno Technologie, ergeben sich darüber hinaus auch neue Möglichkeiten für Straftäter im Bereich von Kinderpornografie.

Informiere dich über den Umgang mit neuen Medien und lies auch unseren Artikel über Rachepornos. Mit Unterstützung verschiedener Wissenschaftler informieren wir Sie in unserem Safersurfing Magazin über die Herausforderung Pornografie.

 

Bildquelle: ©geralt/Pixabay.com

Auf Social Media teilen