Erektionsstörungen. Orgasmus-Schwierigkeiten. Intimitätsverlust. Alles Begriffe, die man nicht gerne hört bzw. liest. Weil es immer noch Tabuthemen sind. Und gerade deshalb ist es so wichtig, diese Themen im Zusammenhang mit Pornografie anzusprechen. Immer mehr Menschen leiden an einer Erektionsstörung oder können keinen Höhepunkt erreichen, ohne einen Porno zu schauen.
Immer mehr junge Männer sind betroffen
Besonders junge Männer sind immer häufiger betroffen. Dies zeigt eine Studie von 2019. Sie kommt zu folgenden Ergebnisse:
- Anstieg sexueller Funktionsstörungen: Erektile Dysfunktion, Hemmung oder Ausbleiben des Orgasmus und partnerbezogene Lustlosigkeit.
- Vor allem junge Männer sind betroffen.
- Zudem entstehen zwanghafte oder süchtige Verhaltensweisen um Pornografie und Sexualität, sexuelle Abweichungen (Paraphilien) nehmen zu.
Wenn Glückshormonen unser Gehirn überfordern
Ein aktueller Artikel der Stuttgarter Zeitung beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Pornokonsum auf unsere sexuelle Leistungsfähigkeit. Darin wird beschrieben, dass der Kopf sprich unser Gehirn hierbei eine wichtige Rolle spielt. Durch die Produktion von Dopamin (= Glückshormon), wird das Belohnungszentrum in unserem Gehirn aktiviert. Wenn wir etwas spannend und aufregend finden, wie z.B. Pornografie, dann wird das besagte Hormon ausgeschüttet und es entsteht eine Art Rausch bzw. besonderes Glücksgefühl.
„Doch je höher die Reizschwelle gesetzt ist, desto geringer wird der Reiz, wenn es dann zum echten Geschlechtsverkehr kommt.“
Viele Männer finden ihr eigenes Sexleben zudem langweiliger, als es im Porno zu sein scheint. Anstatt jedoch das eigene Sexleben interessanter zu gestalten, wird immer mehr und härtere Pornografie konsumiert, um wieder den gleichen neuronalen Rausch zu erleben, wie beim anfänglichen Pornokonsum.
Was scharfes Essen mit Pornos zu tun hat
Der oben angeführte Artikel vergleicht die neuronalen Vorgänge beim Pornoschauen mit dem Konsum von scharfem Essen. „Wenn du ständig Tabasco isst, musst du die Dosis immer mehr steigern, um die Schärfe weiterhin zu schmecken.“ Irgendwann sind auch extreme Formen von Pornos nicht mehr spannend und bringen – in manchen Fällen – keine Orgasmen mehr. Es wäre natürlich falsch zu behaupten, dass häufiger Pornokonsum immer zur Impotenz führt. Es besteht jedoch ein reales Risiko, das einem bewusst sein sollte.
„Aber auch wenn es nicht so weit kommt, frage ich junge Männer: Wer will nur noch Sex mit seiner Hand haben?“
Desinteresse am echten Sex mit einem echten Partner. Den Höhepunkt nur mehr mit Hilfe von Pornografie zu erreichen. Das alles können Anzeichen dafür sein, dass etwas nicht mehr so läuft, wie es sollte. Es ist vielleicht auch ein Anzeichen dafür, dass es an der Zeit ist, sich Hilfe zu suchen. Denn: Wir alle wünschen uns ein gesundes und erfülltes Sexleben. Wenn du Hilfe suchst oder mit jemanden reden möchtest, dann melde dich bei uns. Safersurfing bietet Ressourcen, um den Weg aus der Pornografieabhängigkeit zu finden. Auf unserer Website findest du viele weitere Beiträge zu diesem und ähnlichen Themen!
Bildquelle: Ryan McGuire @ Pixabay
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