Die Kriminalstatistik 2019 der Schweiz lieferte ernüchternde Zahlen: Minderjährige verüben laut dieser bereits jedes vierte Sexualdelikt. Dazu zählt unter anderem auch das Versenden illegaler Pornografie in Whatsapp-Gruppen. Was steckt dahinter?

Sexualdelikte, Porno-Chats & Sextortion

Laut der Kriminalstatistik des Jahres 2019 habe sich die Zahl der Anzeigen im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Jede vierte beschuldigte Person war minderjährig. Angeführt wird die Statistik hierbei von der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen, bei denen es über 660 Fälle von Sexualdelikten zu verzeichnen gab. Das sind insgesamt mehr als doppelt so viele wie in jeder anderen Altersgruppe.

Die meisten dieser Fälle betreffen den Strafbestand der illegalen Pornografie, so werden etwa Nacktbilder insbesondere von Minderjährigen oft sehr sorglos hergestellt und auch verschickt. Beides ist strafbar. Die weiteren zur Anzeige gebrachten Vergehen gingen vom Teilen illegaler pornografischer Dateien in Whatsapp-Gruppen bis hin zu Vergewaltigung. Auffallend bei letzterem Strafbestand ist vor allem, dass hier insgesamt mehr Fälle gezählt wurden, als bei allen Beschuldigten über 45 Jahren zusammen.

Reale und virtuelle Risiken zur Sprache bringen

Wie immer muss der Schutz des Kindes an oberster Stelle stehen, um dieses vor einem Sexualdelikt oder ähnlichem zu schützen. Die Verantwortung liegt hier wie so oft zu allererst bei den Eltern, die der erste Ansprechpartner des Kindes sind und auch bleiben sollten. Aufbauend auf einer offenen und ehrlichen Gesprächsbasis, gilt es, Themen wie Selbstdarstellung im Netz, Cybergrooming, Gruppendruck, Freiwilligkeit, Kinder- und Onlinepornografie sowie die aktuelle Gesetzeslage anzusprechen.

Safersurfing ist der Kinder- und Jugendschutz ein Herzensanliegen! Für uns gilt: Was offline verboten ist, sollte auch online verboten sein. Wir möchten Eltern und Pädagogen dabei unterstützen, Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zu begleiten und zu schützen. Ebenso möchten wir gesellschaftspolitisch wirken und Politiker, Ärzte, Journalisten und Interessensvertretungen für dieses und ähnliche Themen sensibilisieren.

 

Bildquelle: © Warren Wong on Unsplash

 

 

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