Im Jahr 2017 veröffentliche die RSPH (Royal Society for Public Health) einen Bericht über den Einfluss von Social Media auf Jugendliche. Er trägt den Titel „#StatusOfMind: Social media and young people’s mental health and wellbeing“. Anhand verschiedenster Studien und einer eigenen Umfrage der RSPH fasst der Bericht zusammen, wie sich Social Media auf die psychische Gesundheit von Jugendlichen auswirkt.
Minderwertigkeitsgefühle und wenig Schlaf
Insgesamt werden fünf Bereiche genannt, die durch den Einfluss von Social Media negativ beeinträchtigt werden: Angstzustände und Depressionen, Schlaf, Körperbild, Cyberbulling und die Angst davor etwas zu verpassen.
Die Zahlen für Angstzustände und Depressionen bei jungen Menschen sind in den letzten 25 Jahren um 70% gestiegen. Laut RSPH Bericht kann Social Media depressive Gefühle verstärken. Dies wird u.a. damit begründet, dass Social Media auf verschiedensten Ebenen ein unrealistisches Bild der Wirklichkeit zeichnet. In den unterschiedlichen Sozialen Netzwerken zeigt jeder sich und sein Leben von der besten Seite. Dadurch wird der Druck auf die Jugendlichen erhöht. Angesichts der „gephotoshopten“ Scheinwelt fühlen sie sich dann minderwertig und ungenügend. Dies gilt auch für das eigene Körperbild.
In der RSPH Umfrage wurden knapp 1500 14- bis 24-Jährige nach dem Einfluss von Social Media auf ihre psychische Gesundheit befragt. Die Umfrage bezog sich auf die Social Media Plattformen Facebook, Twitter, Snapchat, YouTube und Instagram. Bezüglich der Auswirkungen auf das Körperbild schneidet die App Instagram, gefolgt von Snapchat, am schlechtesten ab. YouTube ist die App, die den Jugendlichen am meisten Schlaf zu rauben scheint. Besonders die Handynutzung unmittelbar vor dem Zubettgehen, wirkt sich negativ auf den Schlaf aus. Wie Studien zeigen, liegt dies u.a. an dem LED Licht. Dies blockiert die Hormone, die für Müdigkeit und Schlaf verantwortlich sind.
Einfluss von Social Media: Cyberbullying & Co.
7 von 10 Jugendlichen haben schon selbst einmal Cyberbullying erleben müssen. Von allen Social Media Kanälen passiert Cyberbullying am häufigsten auf Facebook. Cyberbullying kann verschieden aussehen. Es reicht von negativen Kommentaren zu Fotos bis hin zu direkten Nachrichten, in denen das Gegenüber persönlich angegangen wird. Folgend ein Statement einer Betroffenen.
“I was bullied in person and then on Facebook by a group of girls from school… I began to stop eating, hardly slept and became extremely anxious leaving the house and going to school”
(Frei übersetzt: Ich wurde sowohl direkt, als auch über Facebook von einer Gruppe Mädchen aus meiner Schule gemobbt… ich habe mit dem Essen aufgehört, konnte nicht mehr schlafen und bekam große Angst davor, das Haus zu verlassen und zur Schule zu gehen.)
Je mehr Zeit ein Jugendlicher auf Sozialen Netzwerken verbringt, desto eher hat er Angst davor etwas zu verpassen. Die sogenannte FoMO (Fear of Missing Out) rührt daher, dass die Jugendlichen angesichts der vielen Erlebnisse, die andere Menschen im Internet teilen, die Sorge entwickeln, bei einem wichtigen oder erlebenswerten Ereignis nicht dabei zu sein.
Der RSPH Bericht trägt auch den positiven Einfluss von Social Media zusammen. Hierzu gehört zum Beispiel die Möglichkeit sein eigenes Ich auf Sozialen Netzwerken ausdrücken zu können oder aber Freundschaften schließen und pflegen zu können.
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Bildquelle: © Elijah O’Donell / Unsplash
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