In den USA haben 34 Frauen Klage gegen Mindgeek eingereicht. Der Vorwurf: Mindgeek, zu dem auch Pornuhub gehört, mache Geld mit Videos von Vergewaltigungen und Sex mit Minderjährigen.

Klage: Pornhub und der Profit auf Kosten anderer

Die Klägerinnen werfen Mindgeek, dem Mutterkonzern von Pornhub vor, auf seiner Plattform Videos anzubieten, die nicht-einvernehmlichen Sex zeigen oder ohne Zustimmung hochgeladen wurden. So heißt es in der Klage:

„Es geht hier um Vergewaltigung, nicht um Pornografie.“

Eine der betroffenen Frauen berichtet, wie sie als 17-Jährige von ihrem Partner genötigt wurde, ein Nacktvideo von sich zu drehen. Jahre später habe sie von Freunden erfahren, dass dieses Video auf Pornhub veröffentlicht wurde. Sie wirft der Plattform vor, weder ihre Zustimmung eingeholt noch ihr Alter überprüft zu haben.

Sexuelle Ausbeutung und ihre Folgen

Daher fordert nun die Kanzlei, die die Frauen vertritt, Schadensersatz für die folgenschweren Auswirkungen der sexuellen Ausbeutung, die die Klägerinnen erfahren haben. Nicht wenige Opfer berichten von psychischen Problemen bis hin zu Suizidversuchen. Zudem fordert die Kanzlei Schutz für die betroffenen Frauen und alle weiteren, zahlreichen Opfer. Sie fordern strengere Auflagen von Mindgeek, sodass ausschließlich einvernehmlich entstandene pornografische Inhalte auf der Plattform hochgeladen werden.

Das Netz vergisst nicht

Schon länger steht Mindgeek in der Kritik und der Druck auf den Konzern wächst: Das Unternehmen prüft die hochgeladenen Inhalte kaum. Selbst wenn ein Opfer klagt und Mindgeek das entsprechende Video entfernt, kann es an anderer Stelle wieder hochgeladen werden und weiter im Netz kursieren. Das Netz vergisst nicht: Was einmal online gestellt wurde, bleibt auch dort. Mindgeek hat zwar bereits unzählige Videos entfernt und angekündigt, Inhalte zukünftig vorab besser zu prüfen, dennoch scheinen diese Maßnahmen nicht auszureichen um sicher zustellen, dass ausschließlich einvernehmliche Inhalte von Volljährigen hochgeladen werden.

Safersurfing begrüßt das Vorgehen und plädiert schon lange dafür, dass sowohl die Anbieter einschlägiger Plattformen als auch die Internetprovider selbst in die Verantwortung genommen werden. Auch im Netz muss es klare Regeln geben: Was offline gilt, muss auch online gelten. Mehr Infos zum Thema Pornhub findest du auf unserer Website.

 

Bildquelle: © Priscilla Du Preez on unsplash

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