Kürzlich berichtete Der SONNTAG über Caro, die erst elf Jahre alt war, als sie das erste Mal mit Pornografie in Kontakt kam. Wenige Monate später schaut die Jugendliche mindestens einmal am Tag einen Porno. „Ich war abhängig“, sagt die 26-Jährige rückblickend. Nach jahrelangem Pornokonsum hat Caro entdeckt, wie Gott Sexualität sieht.

Caro: „Pornografie ist ein Problem“

„Als mich mein Papa einmal beim Schauen erwischt und für ein paar Wochen den Laptop weggenommen hat, hatte ich richtige Suchterscheinungen und habe ständig nach Möglichkeiten gesucht, irgendwie an pornografisches Material zu kommen.“

Bis vor kurzem arbeitete Carolin bei Love Is More, um gemeinsam mit dem Verein auf die Gefahren von Internetpornografie aufmerksam zu machen.

Love Is More unterstützt Menschen, die in Pornografieabhängigkeit geraten sind und deren Angehörige, zum Beispiel die Frauen von betroffenen Männern.“

„Es ist mir ein großes Anliegen, dass man Pornografie und ihr Suchtpotential als Problem wahrnimmt und dass vor allem Kinder davor geschützt werden.“ Carolin spricht deshalb offen über ihre persönlichen Erfahrungen:

„Pornografie mag zwar für den Augenblick spannend sein, hinterlässt aber eine Riesenleere, ein Loch. Mein Loch war groß und war eigentlich ein Mangel an Liebe.“

Nicht mehr schön gefühlt

Carolins Weg weg von der Pornografie beginnt mit ihrer Bekehrung. Mit 15 lernt sie Jesus kennen und kämpft sich mit ihm Schritt für Schritt aus ihrer Sucht. „In der Pornografie wird Sex zur Ware, Frauen werden oft erniedrigt und rein als Objekte gesehen. Ich musste erst mal entdecken, wie Gott Sexualität sieht. Dass er will, dass Mann und Frau auf Augenhöhe miteinander kommunizieren.“

Der ausgiebige Konsum von Pornos hat in Caro Spuren hinterlassen, die ihr Selbstbild und ihre Vorstellung von Sexualität stark beeinflusst haben. „Ich habe mir gedacht, dass Männer ohnehin nur meinen Körper wollen, und ich erst dann von ihnen Liebe bekomme. Und ich habe mich nicht mehr schön gefühlt, weil ich diese idealen Frauen aus den Pornos vor Augen hatte.“ Carolin merkt, dass ihr Pornokonsum etwas mit ihrer Beziehungsfähigkeit gemacht hat.

Sexualität ganz neu entdecken

Für Carolin ist die Heilige Schrift eine wichtige Quelle, um dem auf die Spur zu kommen, was Gott über Sexualität denkt.

„Das Hohelied der Liebe zum Beispiel im Alten Testament: Das ist Sexualität pur und steht in komplettem Kontrast zu dem, was man in Pornos sieht.“

Neben der Bibel ist Carolin ihr geistlicher Begleiter eine große Unterstützung. Eine Vertrauensperson, mit der sie über sich und ihr Leben reflektiert. Seit Anfang des Jahres ist Carolin verheiratet. Auch ihr Mann hat Erfahrungen mit Pornografie und ihren negativen Auswirkungen. Auch ihm hat sein Glaube geholfen, sich davon abzuwenden. Sie sprechen viel darüber, sagen einander offen, wo sie Probleme haben. „Mein Mann hatte Sexualität lange als etwas abgespeichert, mit dem Gott nichts zu tun hat. Er hat gelernt, dass Gott dazu gehört.“ Gemeinsam, sagt Carolin, entdecken sie Sexualität ganz neu.

Love Is More möchte, dass alle Menschen Sexualität als etwas Schönes und losgelöst von Pornografie erfahren dürfen. Leidest du unter einer Abhängigkeit oder unter der deines Partners? Auf unserer Website findest du Kontakte zu Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen sowie einen kostenlosen Onlinekurs und vieles mehr. Schau dich um!

 

Bildquelle: ©Will Wilson on Unsplash

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