In einem berührenden Zeugnis beschreibt Eva* ihren Weg in, durch und aus einer überaus schwierigen und verletzenden Ehe (Teil 1).

Pornografie, Drogenkonsum und Betrug

Auf erstaunliche Weise stolperte ich über sein altes Handy und ich konnte nicht glauben, was ich sah. Unmengen an Pornografie, darunter auch homosexuelle Pornografie, Beweise für Drogenkonsum und deren Verkauf (auch bereits vor unserer Hochzeit), Sex-Chats, Belege für eine homosexuelle Beziehung zu seinem Freund, höchst abfälliges Gerede über uns – ihre Frauen, Beweise für ein Kind mit einer anderen Frau und – besonders schlimm – ein vielsagendes Nacktbild von einem sehr jungen Mädchen.

„Als ich all das sah brachen mein Herz und mein Leben in tausend kleine Stücke. Noch nie zuvor hatte ich einen so tiefen Schmerz gefühlt. Ich zittere jetzt noch, während ich all das aufschreibe und an die Einzelheiten denke. Vieles hat Gott heute geheilt, aber die Wunden und Erinnerungen sind noch immer da.“ (Eva)

Ein mutiger Schritt Richtung Freiheit

Nachdem all dies geschehen war, bat ich Gott um Kraft zur Vergebung und dafür, weiterleben zu können. Gott war immer und ist auch heute treu. Danach ging alles ganz schnell. Ich wusste, ich konnte nicht bei ihm bleiben und hatte gute Freundinnen, die mich unterstützten und mir Mut machten, den nächsten Schritt zu tun. Ich ging mit unseren Kindern zu meiner Mutter und wir blieben für einige Wochen.

Er wollte natürlich nicht, dass wir länger blieben. Mir war allerdings klar, dass es zu unserer eigenen Sicherheit war und wir unmöglich zu ihm zurück konnten. Ich hatte so große Angst, dass er uns holen wollte. Ich habe intensiv nach Hilfe gesucht und habe meinen Mann schließlich zu unserem eigenen Schutz verlassen. Es war schwer, ich hatte große Angst. Ich hatte eine starke Entscheidung getroffen, es gab überaus freundliche, hilfsbereite Menschen, die uns sehr geholfen haben.

„All das schreibe ich Gott zu, der sich um uns kümmert und damals keinen Augenblick aus den Augen gelassen hat. Er hat uns gesehen und er hat uns nicht vergessen, ihm ist nichts von all dem entgangen und er war mit uns.“ (Eva)

Eva: Mit Gott an meiner Seite bin ich stark

In all diesen Tagen und Wochen fühlte ich Gott hautnah bei mir und ich weiß, dass er uns beschützt und bewahrt hat. Er hat für uns gesorgt und uns gesegnet, wie nur er es kann. Jetzt, wo ich all das niederschreibe, ist schon einige Zeit vergangen und ich danke Gott für seine Hilfe. Es ist immer noch schwierig, aber ich weiß, es wird nicht für immer so bleiben. Ich bin alleine, aber ich fühle mich nicht so. Es ist nach wie vor eine unglaublich große Enttäuschung und es tut immer noch weh, aber etwas hat sich verändert. In mir.

Jesus ist mein bester Freund und keiner liebt mich so wie er! Er verlässt mich nicht. In Ihm finde ich Frieden, Freude, Liebe, Gnade und Hoffnung. Ich weiß, Gott hat einen guten Plan für uns, auch wenn vieles heute noch nicht gut ist und ich mit vielen Schwierigkeiten zu kämpfen habe. Ich weiß, die Herausforderungen werden nicht aufhören, doch ich weiß auch, Gott wird immer an meiner Seite sein. Er wird weiterhin auf uns aufpassen, weil er uns liebt und wir ihm wichtig sind. Ich will ihm weiterhin vertrauen!

Gott liebt den Bund, doch mehr noch den Menschen

Ein Prediger sagte mir mitten in meiner schwersten Zeit:

„Gott kümmert sich mehr um die Menschen in der Ehe als um den Ehebund an sich.“

Was meinte er damit? In unserer Gesellschaft leben viele verheiratete Frauen in ständigem Missbrauch. Gleichzeitig sind viele Menschen und auch Prediger der Meinung, dass es niemals akzeptabel sei, sich scheiden zu lassen. Doch dieser Prediger sagte, dass es Gott traurig stimmt, wenn ein Ehemann seine Frau auf irgendeine Weise missbraucht. Oder umgekehrt. Gott liebt jede Person im Ehebund und für ihn ist die Sicherheit des Menschen in der Ehe wichtiger als der Bund selbst.

Niemals wollte ich eine Scheidung. Mein Herzenswunsch war Ehe und Familie. Ich habe lange versucht, meinen Mann zu überzeugen, zu überreden und meine Grenzen aufzuzeigen.

„Letztlich wurde mir jedoch klar, dass ich aus dieser Ehe ausbrechen musste, um meine Kinder und mich selbst zu schützen.“ (Eva)

Gott gab mir die Kraft und den Mut ganz allein auf ihn zu vertrauen, denn niemals hätte ich es ohne ihn geschafft. Bei ihm sind meine Kinder und ich heute sicher.

Love Is More möchte Menschen helfen, die direkt oder indirekt unter einer Pornografieabhängigkeit leiden. Bist du oder dein Partner davon betroffen? Auf unserer Website findest du kostenlose Onlinekurse für Betroffene und Angebote für Angehörige sowie Links zu Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen. Teil 1 des Zeugnisses findest du hier.

*Name von der Redaktion geändert

Bildquelle: ©shutterstock/Matteo Gallina

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