Tobias Dietrich und Rebekka Robert, Leiter von free!ndeed, sprechen in einem Interview über das Tabuthema Pornografie und Selbstbefriedigung. Beide wissen genau worüber sie sprechen und wie erfüllend ein Leben in Freiheit sein kann.
Selbstbefriedigung & Pornos – Männer und Frauen
Im Gespräch mit Konstantin Fritz von ICF München e.V. wird schnell klar: Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen von den Themen Pornografie und Selbstbefriedigung. Das Eine ist zumeist direkt an das Andere gekoppelt. Und: Christen sind hier nicht ausgenommen. Über 80% geben an, bereits einmal mit Pornografie in Kontakt gekommen zu sein oder diese regelmäßig zu konsumieren. Dennoch scheint es weitläufig ein Tabuthema zu sein.
Während Tobias als Kind zum ersten mal über einen Schulfreund mit Pornografie in Berührung kam, hatte Rebekka in jungen Jahren erste Erfahrungen mit Selbstbefriedigung und kam viele Jahre nicht mehr davon los. Beide sagen ganz klar: Sehr schnell wird aus diesem Einmal eine Gewohnheit und ehe man sich versieht, steckt man mitten drin.
Ursachen & Folgen – Warum kommt es zum Konsum?
Sowohl im Falle von Pornografie als auch bei der Selbstbefriedigung spielt sich sehr viel – um nicht zu sagen alles – in unserem Gehirn ab. Was gut funktioniert, sich angenehm anfühlt und noch dazu (scheinbar) erfolgreich Stress oder Frust abbaut, wird als schnelle Lösung abgespeichert und in der Folge zur Gewohnheit oder im nächsten Schritt zur Sucht.
Somit sind Pornokonsum oder Masturbation viel mehr als eine Momentaufnahme, die jederzeit stattfinden und schnell wieder ad acta gelegt werden kann. Vielmehr wird mit jedem mal ein Muster für später angelegt: Im Fall von Frust, Stress oder anderen negativen Gefühlen hat sich unser Gehirn längst eine Lösungsstrategie zurecht gelegt. Eine, die jedoch in Wirklichkeit keine Lösung oder Heilung bringt, sondern ganz im Gegenteil: Neuen Frust, Scham und noch mehr Enttäuschung. Was vielen wie eine schnelle Abhilfe erscheinen mag, ist in Wahrheit eine große Lüge.
Zur Freiheit berufen: Tabuthema ansprechen
Tobias und Rebekka mussten erkennen, dass Pornografie und Selbstbefriedigung vor allem eines sind: Ein Zeichen von Egoismus. Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht, als würde man niemandem schaden, solange man sich doch nur um sich selbst kümmert. Doch angelegte Muster und Gewohnheiten wird vor allem unser Gehirn nicht so einfach wieder los. Wer etwa glaubt, Pornografie ablegen zu können, sobald er in einer festen Beziehung steht, der irrt.
Tobias musste wie so viele selbst erfahren: Es bleibt ein Kampf, auch wenn man verheiratet ist. Um anderen diesen Schmerz zu ersparen oder zu helfen, die Abhängigkeit hinter sich zu lassen, sind sowohl er als auch Rebekka der festen Überzeugung:
“Wir müssen das Tabu brechen und diese oft unangenehmen Themen ansprechen. Auch und besonders im christlichen Umfeld. Unser Gott ist ein Gott der Freiheit, der jeden einzelnen von uns zur Freiheit berufen hat.”
Love Is More möchte Menschen unterstützen, die unter einer Pornografieabhängigkeit leiden und sich wünschen, frei zu werden. Bist du oder jemand in deinem nahen Umfeld betroffen? Dann schau auf unsere Website. Dort findest Links zu Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen, viele Zeugnisse, Infos zum Thema Rechenschaftspartner sowie kostenlose Onlinekurse für Betroffene und Angehörige. Noch mehr Onlinekurse gibt es bei free!ndeed.
Bildquelle: ©ICF München e.V.
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