Endlich Schluss mit Pornografie. Der Vorsatz steht, die Umsetzung ist das Problem. Rückfälle scheinen vorprogrammiert. Warum ist es so schwer von Pornos loszukommen? Ein Erklärungsversuch von Ted Shimer für Moral Revolution.
Die Droge, die jederzeit verfügbar ist
Es war noch nie so einfach, Zugang zu Pornografie zu haben wie heute. Fast jeder besitzt ein Smartphone und ist somit jederzeit nur einen Klick entfernt. Einen erstaunlichen, leistungsfähigen und komplett tragbaren Computer in der Tasche zu haben, hat die Verhältnisse für immer verändert. Und doch liegen die Folgen auf der Hand. Ein paar Statistiken dazu:
Alles dreht sich um Dopamin
Pornografieabhängigkeit ist gut vergleichbar mit einer Alkohol- oder Drogensucht. Im Gegensatz zu Alkohol ist Pornografie-Konsum umsonst, anonym und schwierig bei jemanden festzustellen. Und du kannst sie überall, wo es Internetzugang gibt, konsumieren. Es ist eine Dynamik, die nur bei Pornografie auftritt, dennoch beeinflusst sie unser Gehirn unheimlich stark.
„Stell dir eine Pornografie-Abhängigkeit wie eine Kokainsucht vor – und du hättest unbegrenzten Vorrat, auf den du in Sekundenschnelle jederzeit zugreifen könntest.“ (Ted Shimer)
Wenn wir sexuell erregt werden, setzt unser Gehirn Dopamin frei. Ein Botenstoff im Gehirn, der u.a. Gefühle der Lust und des Genusses hervorruft. Dieser Botenstoff ist ein integraler und lebenswichtiger Bestandteil unserer Biologie. Nachdem wir einmal diese Dopaminausschüttung erlebt haben, möchten wir das immer wieder und werden somit das Verhalten, dass diese Ausschüttung ausgelöst hat, wiederholen.
Pornografie aktiviert einen gottgegebenen, biologischen Prozess, der uns allerdings ausgelaugt und unerfüllt zurücklässt. Und wenn wir Pornografie dazu gebrauchen, einen Dopamin-Kick zu bekommen, um Schmerz zu bekämpfen, greift das auf einer tieferen, nämlich auf der emotionalen Ebene. Gleichzeitig brauchen wir immer mehr Stimulation, um die gleiche Wirkung zu bekommen. Pornoproduzenten kennen das und produzieren Inhalte, die uns immer weiter nach unten ziehen.
Einsamkeit & Scham – Raus aus dem Teufelskreis
Das Ergebnis von all dem? Einsamkeit. Eine Stille, die die kaum auszuhalten ist. Eine Isolation, in die wir uns selbst begeben und die wir hassen. Und eine riesengroße Scham.
„Unzählige Christen haben uns davon erzählt, wie viel Scham sie empfunden haben, nachdem sie Pornografie konsumiert haben und wie viel Angst, als sie sich vorstellten, damit entdeckt zu werden. Für viele Pornografie-Abhängige ist ihre Sucht das Letzte, dass sie irgendjemandem gestehen würden. Und das macht es fast unmöglich, authentische Beziehungen aufzubauen und echte Hilfe zu bekommen.“ (Ted Shimer)
Frei zu werden von Pornografie scheint und ist rein menschlich betrachtet beinahe unmöglich. Sie ist überall präsent und unser Gehirn lernt, danach zu verlangen. Aber was für Menschen unmöglich ist, ist möglich mit Gott. Wie alles beginnt auch dieser Weg mit dem ersten Schritt. Gehe ihn heute. Entscheide dich, ihn gehen zu wollen, unternimm, was dazu nötig ist und bitte Gott darum, deine Schritte zu lenken.
Love Is More empfiehlt ebenfalls nicht alleine zu bleiben und aus der Dunkelheit hinaus zu treten. Hilfreiche Tipps zum Thema Rechenschaftspartner sowie Links zu Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen findest du auf unserer Website.
Infos zu Ted Shimer: Shimer betreut seit 1991 Männer im Rahmen der Studentenarbeit Student Mobilization. Er erhielt den Master of Arts in Theologischen Studien vom Dallas Seminary und wurde zum pastoralen Supervisor für Sex-Abhängigkeiten ausgebildet. Ted hat Menschen, während seiner mehr als 30-jährigen Arbeit, im Rahmen von Jüngerschaft geholfen, ihre Abhängigkeit von Pornografie zu überwinden. Er ist der Begründer von The Freedom Fight, einem Online-Programm zur Genesung von Pornografie-Abhängigkeit. Er ist auch der Autor des Buches, „The Freedom Fight“ (Der Kampf um Freiheit), „The New Drug“ (Die neue Droge) und „The Truths that set us free“ (Die Wahrheiten, die uns frei machen). Ted und seine Frau Amber haben vier erwachsene Kinder und leben in Fayetteville, Arkansas.
Bildquelle: ©Helena Lopes auf Unsplash
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