Das christliche Medienmagazin „pro“ führte kürzlich ein Interview mit Love Is More-Gründer Phil Pöschl. Sein Fazit: Es ist ein Thema über die Altersgrenzen und das Geschlecht hinweg.

Corona-Pandemie und Anstieg des Pornokonsums?

Phil Pöschl: „Dazu gibt es kaum fundierte Statistiken. Nur die Plattform Pornhub hat im April 2020 eine Statistik zum prozentuellen Anstieg von etwa Mitte Februar bis Mitte März 2020 veröffentlicht. In dieser Zeit stieg der weltweite Konsum auf der Plattform um circa zwölf Prozent. Aus eigenen Gesprächen mit Betroffenen und unseren Erfahrungen im Verein wissen wir, dass der Konsum während der Corona-Pandemie stark angestiegen ist.“

„Die Gründe für den Konsum von Pornografie sind vielfältig und werden durch die derzeitige Situation mit Homeoffice und Distanzunterricht verstärkt. Dazu gehören emotionaler Stress, Einsamkeit, Langeweile oder Abenteuerlust, Mangel an liebevollen und echten Beziehungen. Das Internet kann auch als Fluchtort dienen für ungelöste Probleme und nicht verarbeitete Gefühle.“ (Phil Pöschl im Interview)

Pöschl im Interview: „Kinder immer früher betroffen“

„Es ist und bleibt ein Thema über die Altersgrenzen und das Geschlecht hinweg. Besorgniserregend ist, dass viele Kinder immer früher auf pornografische Inhalte stoßen. Dieser Trend hat sich durch den Distanzunterricht noch verstärkt. Deshalb ist es uns besonders wichtig, Eltern zu unterstützen, damit Kinder den verantwortlichen Umgang mit dem Internet lernen können.“ Auf die Frage, welche Menschen besonders anfällig für Pornografie sind, antwortet der Love Is More-Gründer:

„Menschen, die keine guten sozialen Beziehungen haben und einsam sind. Oft ist es die Suche nach Liebe und echten Beziehungen, die Menschen in die Pornofalle tappen lässt.“ (Phil Pöschl)

Love Is More ist in den Bereichen Kinder- und Jugendschutz im Internet sowie Hilfe für Betroffene einer Pornografieabhängigkeit und ihre Angehörigen tätig. Auf unserer Website findest du viel Material zu allen relevanten Themen sowie Links zu Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen. Das vollständige Interview ist auf pro-medienmagazin.de zu finden.

 

Bildquelle: ©JeniaHamminger

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