Wir alle kennen es – das Gefühl der Scham. Das Herz klopft heftig, die Hände schwitzen, die Wangen erröten und man wünscht sich nichts mehr, als im Boden zu versinken.

Scham und Pornosucht

Auch eine Pornografieabhängigkeit kann Auslöser von Scham sein. Vielleicht wurdest du von einem Kumpel oder deiner Ehefrau beim Pornoschauen erwischt? Vielleicht erinnerst du dich noch genau an das flaue Gefühl im Magen, als du zum ersten Mal jemandem von deinem Porno-Problem erzählt hast? Vielleicht kennst du Situationen, in denen dir das Beten schwer fällt, weil du ganz tief in dir eine Stimme hörst: „So kannst du Gott nicht unter die Augen treten.“

Die Konfrontation mit deinem Schamgefühl bleibt dir nicht erspart, wenn du von Pornografie frei werden willst. Hierbei ist wichtig: Es gibt einen Umgang mit der Scham, der gut für dich ist und einen anderen, der dir schadet. Der eine hilft dir auf deinem Weg raus aus der Pornografie und der andere hindert dich daran.

Scham als moralischer Kompass

Wir können das Gefühl der Scham zunächst als eine Art göttliches Hilfsmittel betrachten. Es kann uns zeigen, wo wir falsch liegen und schuldig geworden sind. Die eigene Schuld zu sehen kann schmerzhaft sein. Wir schämen uns für das, was wir getan haben und wo wir Gottes Gebote übertreten haben. Die Scham hilft uns dabei, die eigene Schuld zu erkennen und sie uns einzugestehen. Letztlich kann sie uns also dazu antreiben, unsere Sünden zu bekennen und Gottes Vergebung zu empfangen.

Scham und Isolation

Der Umgang mit unserem Schamgefühl kann aber auch ganz anders verlaufen. Beginnen wir zunächst wieder beim Erkennen der eigenen Schuld und dem inneren Schmerz, den wir aufgrund dessen in uns spüren. Anstatt zur eigenen Schuld zu stehen, kann das Gefühl der Scham auch dazu führen, dass wir uns verstecken und isolieren. Dieser falsche Umgang mit dem eigenen Schamgefühl kann dich daran hindern, von der Pornografie frei zu werden. Sie hält dich in einem Gefängnis aus Schuldgefühlen gefangen.

Wenn du merkst, dass du zu einem unguten Umgang mit deinem Schamgefühl neigst, kann es hilfreich sein zu fragen, was die Ursachen und Gründe dafür sind. Eigene Fehler vor anderen Menschen oder Gott einzugestehen ist herausfordernd. Wir brauchen dazu das Vertrauen, dass wir geliebt und angenommen sind, auch wenn wir Fehler gemacht haben. Dieses Vertrauen kann aus verschiedensten Gründen gebrochen sein.* Bitte Gott darum, dir zu helfen, seiner vergebenden Liebe zu vertrauen. Er verdammt dich nicht, trotz deiner Schuld, und empfängt dich mit offenen Armen.

Hier bekommst du weitere Tipps zum Thema Ausstieg aus der Pornografie. In diesem ermutigenden Zeugnis erzählt Anton von seiner Geschichte mit Pornografie. Da es einfacher ist, einen herausfordernden Weg gemeinsam anstatt alleine zu bestreiten, hier eine Liste mit Selbshilfegruppen in deiner Nähe.

 

* Die Gründe dafür können sehr tief liegen, z.B. in verletzten Beziehungen zu den eigenen Eltern, traumatischen Erfahrungen etc. In manchen Fällen kann es daher sinnvoll sein, mit einem Seelsorger oder Therapeuten zu sprechen.

 

Bildquelle: ©Wokandapix/pixabay.com

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