Frauen* verzichten oft aus Angst oder Scham auf Unterstützung und leiden stillschweigend weiter, statt sich aktiv Hilfe zu suchen.
Wenn sie vom heimlichen Pornografiekonsum ihres Partners erfahren, sehen sich viele Frauen* mit einem Gefühlschaos aus Entsetzen, Wut und Scham konfrontiert. Sie fühlen sich belogen, betrogen und in ihrer Identität verunsichert. Unser Erste Hilfe Tipp Nummer 1 lautet:
Bleib nicht alleine damit, hol dir Unterstützung!
Trotz der großen Belastung, die Frauen erleben, wenn sie von dem oft jahrelangen Pornokonsum ihres Partners erfahren, zögern viele das Thema außerhalb ihrer Beziehung anzusprechen. Noch weniger suchen in dieser Situation Hilfe für sich selbst.
„In meiner Kirche kann ich mit niemandem über das Thema sprechen!“
„Ich habe Angst, dass ich ihm Unrecht tue.“
„Wenn ich darüber spreche, könnte mein Mann seinen Ruf oder seine Aufgaben in der Kirche verlieren.“
Die Befürchtung, was andere darüber denken könnten, ist oft so groß, dass Frauen versuchen alleine mit der Situation fertig zu werden. Doch damit überfordern sie sich nicht nur selbst, sie stehen so der Lösung ebenfalls im Weg.
Hilfe von außen bringt Hoffnung für deine Beziehung
Nicht nur der Pornografiekonsum selbst, sondern auch daraus entstandene unverarbeitete Gefühle der Partnerin können eine Beziehung stark belasten, zu Bitterkeit führen und sich zu einer unüberwindbaren Hürde zwischen Partnern auftürmen.
Befindest du dich gerade in dieser Situation, dann suche dir zunächst mindestens eine Person, der du vertraust und der du alles erzählen kannst. Es ist wichtig, dass du diese Person gut auswählst. Bekannte, die deinen Mann verteufeln, seinen Pornokonsum verharmlosen oder die Geschichte bei der nächsten Gelegenheit weitererzählen, werden deine Situation vermutlich verschlimmern.
Sprich mit jemandem, der deinen Partner nicht grundsätzlich verurteilt. Dennoch muss sie/er auf deiner Seite sein und dich ermutigen, deine Grenzen in eurer Beziehung konsequent zu verteidigen. Falls du niemanden kennst, dem du diese Aufgabe zutraust, dann zögere nicht professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen. Seelsorger, Psychologen oder Psychotherapeuten können dir nicht nur dabei helfen, dein eigenes Gefühlschaos zu verarbeiten, sondern gemeinsam mit dir eine Strategie entwickeln, wie du jetzt mit deinem Partner umgehen kannst. Hier findest du eine Liste von Beratungsstellen.
In unserer Selbsthilfegruppe für angehörige Frauen kannst du dich mit anderen austauschen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Kontaktiere sie unter [email protected], nimm ihre Unterstützung an und lass dich ermutigen.
*Bei uns melden sich vorwiegend Frauen, deren Partner oder Ehemänner ein Pornoproblem haben. Zugunsten der Lesbarkeit werde ich im Folgenden daher von einer solchen Rollenverteilung ausgehen. Wir kennen jedoch auch das umgekehrte Szenario oder andere Konstellationen. In diesen Fällen gelten die gleichen Prinzipien angewandt auf die jeweilige Situation.
Bildquelle: ©PriscilladuPreez/unsplash.com
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