{"id":1675,"date":"2019-02-28T09:31:26","date_gmt":"2019-02-28T07:31:26","guid":{"rendered":"https:\/\/www.loveismore.org\/?p=1675"},"modified":"2019-03-11T11:02:26","modified_gmt":"2019-03-11T09:02:26","slug":"martin-endlich-frei-vom-kopfkino","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.safersurfing.org\/loveismore\/martin-endlich-frei-vom-kopfkino\/","title":{"rendered":"Martin: „Endlich frei vom Kopfkino!“"},"content":{"rendered":"
Ich habe seit meinem 13. Lebensjahr t\u00e4glich Selbstbefriedigung betrieben. Mit 14 Jahren waren es noch Magazine wie der Playboy, ab 17 dann echte Hardcorepornos. Oft auch mehrmals am Tag Selbstbefriedigung und sp\u00e4ter massiver Pornokonsum \u00fcber das Internet. All das hatte eine richtige Suchtstruktur entstehen lassen. Das Kopfkino bestimmte mein ganzes Leben.<\/p>\n
Anfang 2007 habe ich die Notbremse gezogen, weil ich merkte, wie diese Sucht mein Leben immer mehr auffra\u00df. St\u00e4ndig lief das „Kopfkino“, auch wenn gerade gar kein Porno in der N\u00e4he war. Ich war wie in Trance und nutzte jede Gelegenheit, um mich sexuell zuzudr\u00f6hnen, bis einfach nichts mehr ging. Die Beziehung zu meiner Frau war, nicht nur sexuell, auf einem Nullpunkt angekommen und drohte zu zerbrechen.<\/p>\n
Auf Rat eines Freundes besuchte ich schlie\u00dflich eine Selbsthilfegruppe<\/a> f\u00fcr Sexs\u00fcchtige. Die Hemmschwelle war immens und es fiel mir sehr schwer , den ersten Schritt zu tun. In der Gruppe traf ich M\u00e4nner, die meine Probleme hatten. Zum Teil auch mit Prostitution, was mir zum Gl\u00fcck bisher erspart geblieben war. Ich habe sofort gemerkt, dass ich hier richtig bin. Dass die anderen genau wissen, wovon ich rede. Das erste Ziel der Gruppe, ist sexuelle Trockenheit. Das bedeutet kein Sex, au\u00dfer mit der Ehefrau, und nat\u00fcrlich auch kein Pornokonsum.<\/p>\n Ich bin seit genau zehn Monaten trocken. Das bedeutet zehn Monate keine Selbstbefriedigung, keine Pornos, nichts dergleichen. Es geht mir nicht um Moral. Wer denkt, dass ich nur aus moralischen Gr\u00fcnden aufgeh\u00f6rt habe, der t\u00e4uscht sich. Es geht in erster Linie um mich selbst und um mein \u00dcberleben. Ja, richtig geh\u00f6rt – ums \u00dcberleben. Anfangs gab ich noch Spr\u00fcche von mir wie: „Vom Wichsen ist noch keiner gestorben“. Mag schon stimmen, aber dennoch ist es eine Sucht wie jede andere Sucht. Sie frisst einen seelisch ganz langsam auf, bis man innerlich tot und vollkommen beziehungsunf\u00e4hig ist.<\/p>\n Ich habe seither eine innere Klarheit bekommen, wie ein Trinker, der n\u00fcchtern wird. Ich beginne mich selber ganz anders wahrzunehmen. Meine Gef\u00fchle – was ich will und nicht will. Aber auch versteckte \u00c4ngste und viel Negatives kommen zum Vorschein und m\u00fcssen verarbeitet werden. Das Verh\u00e4ltnis zu meiner Frau hat sich verbessert. Ich konnte dieses ewige Versteckspiel endlich ablegen. Ich muss keine Angst mehr haben, dass meine Frau mein Treiben bemerkt. Ich bin nicht l\u00e4nger das ewige Sorgenkind der Familie.<\/p>\n Der Sex mit meiner Frau wird immer besser. Am Anfang hatte ich das Problem, dass ich aufgrund der nicht mehr t\u00e4glich stattfindenden Ejakulationen, viel zu schnell kam. Das hat sich langsam, aber stetig gebessert. Heute kann ich erstaunlicherweise l\u00e4nger als fr\u00fcher. Und das wichtigste dabei: Ich komme meiner Frau beim Sex seelisch immer n\u00e4her. Fr\u00fcher war der Sex wie Selbstbefriedigung zu zweit, egoistisch eben. Heute kann ich mich dabei innerlich \u00f6ffnen und der Akt gewinnt dadurch ganz andere Dimensionen. Ich bekomme neue Kraft f\u00fcr mein Leben und meine Zukunft. Der Pornokonsum und die Selbstbefriedigung hatten das alles blockiert. Ich habe mehr Zeit, um mich mit Sinnvollem zu besch\u00e4ftigen und meiner Lebensflucht zu entkommen.<\/p>\n Ich wei\u00df, wie viele jahrelang versuchen, der Sucht zu entkommen, weil sie merken, dass es sie kaputt macht. Aber sie schaffen es nicht. Ich h\u00e4tte es ohne meine Gruppe und ohne Gottes Hilfe auch nicht geschafft. Ich wei\u00df noch, wie ich anfangs den Kopf gesch\u00fcttelt habe, angesichts der „Trockenheitsregel“. Nie h\u00e4tte ich gedacht, dass ich jemals f\u00fcr zwei Wochen auf Selbstbefriedigung verzichten k\u00f6nnte. Und heute sind es schon zehn Monate. Ich habe es geschafft und du kannst es auch schaffen!<\/p>\n Auf Love Is More<\/a> findest du noch weitere Zeugnisse<\/a> zum Thema, ebenso wie einen kostenlosen Onlinekurs<\/a> und eine Liste mit Beratungsstellen<\/a>.<\/p>\n <\/p>\n Bildquelle:\u00a0\u00a9WilliamIvan\/unsplash.com<\/p>\n <\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" In einem zutiefst ehrlichen Zeugnis erz\u00e4hlt Martin von seiner Abh\u00e4ngigkeit und davon, wie das Kopfkino sein Leben bestimmte.<\/p>\n","protected":false},"author":7,"featured_media":4684,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[177],"tags":[],"class_list":["post-1675","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-hilfe-bei-abhaengigkeit"],"yoast_head":"\nMein Leben nach dem Kopfkino<\/h2>\n