Als Eli Nash inmitten eines Team-Meetings von einem seiner Angestellten nach dem größten Ziel in seinem zukünftigen Leben gefragt wird, gibt er überraschend zur Antwort: „Meine höchste Priorität ist es, nie wieder Pornos zu konsumieren.“ In diesem TED-Talk erzählt er seine ganze Geschichte: „Porn kicked my ass“.
Porn – Das Problem mit der Scham
„Die Scham ist viel stärker als die Sucht.“
Das ist das größte Problem an Pornografie und der damit verbundenen Sucht, meint Eli Nash. Und er weiß wovon er spricht. Seit seiner Kindheit ist Pornografie Teil seines Lebens und seiner Sexualität. Jeder Versuch, sich zu lösen scheitert. Bis er beginnt darüber zu sprechen. Mit seinem Therapeuten, seinen Arbeitskollegen und schließlich auf der TED-Talk Bühne. Die Scham zu brechen war sein Weg aus der Pornografiesucht. Darüber berichtet er auf der TEDx-Bühne in seinem Vortrag „Escaping Porn Addiction“ (dt.: „Flucht aus der Pornosucht“).
Die Abhängigkeit begann mit einem Damenkatalog
Der Entrepreneur und Aktivist Eli Nash wächst in einer jüdischen Familie mit acht Geschwistern auf. Seinen ersten Kontakt mit Pornografie hat er – beinahe schon filmreif -, als ihm die Unterwäscheseiten eines Modemagazins seiner Mutter in die Hände fallen. Sehr früh beginnt eine, wie er sagt, verwirrende Faszination. Sehnsüchtig wartet er ab jetzt auf die eintreffende Post mit einer neuen Ausgabe des Damenkatalogs. Aus diesem fast schon harmlosen Spiel, entwickelt sich seine ganz persönliche „porn addiction“, die ihn weit in sein Erwachsenenleben hinein verfolgt.
„Sharing stories changes the conversation“
Erst als es in der Realität zu weit ging, erkannte Eli, dass porn mehr als nur eine Fantasie ist: Sie waren laut eigener Aussage die Ursache dafür, dass er eine Affäre hatte. Da er seine Frau nie wieder verletzen wollte, hat Eli daraufhin geschworen, es zu seiner Priorität zu machen, nie wieder Pornos zu konsumieren. Der wichtigste Schritt war für den CEO, seine Geschichte mit anderen zu teilen. Daraus ist eine Art Berufung für sein Leben entstanden. Die eigene Geschichte zu erzählen, ändere die Konversation. So eben auch die Konversation über Pornografie.
Auch wir bei Safersurfing glauben an die Kraft des Austausches. Über seine Süchte und Ängste sprechen zu können, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Heilung. Und nur so können die Scham und das Stigma „Pornografieabhängigkeit“ in unserer Gesellschaft geschwächt werden, damit Menschen tatsächlich Unterstützung suchen und diese annehmen können. Wenn auch du Hilfe suchst oder dich das Thema angesprochen hat, dann melde dich bei uns oder einer unserer Selbsthilfegruppen. Safersurfing spricht das Thema Porn immer wieder in Politik und Öffentlichkeit an, damit das Bewusstsein größer, die Scham hingegen kleiner wird.
Bildquelle: ©Eli Nash/TEDxFortWayne
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