Pornoseiten sind laut einer neuen Studie zum Thema „Website Ranking in Österreich“, beliebter als beispielweise die freie Online-Enzyklopädie Wikipedia. Unter den 17 beliebtesten Webseiten in Österreich, befinden sich vier Pornoseiten. Diese sind auch für Minderjährige problemlos zugänglich. Im vergangenen Wahlkampf fand das Thema keinen Platz und auch die vor kurzem noch heiß diskutierten Pornofilter scheinen derzeit auf Eis gelegt.
Beliebter als Instagram – Pornoseiten in Österreich
Die Themen Kinderschutz und Pornofilter waren einige Monate vor der Wahl ein offen angekündigtes Anliegen der Politik. Auch Pornofilter wurde im Parlament diskutiert. Im vergangenen Wahlkampfprogramm fand das Thema aber offenbar keinen Platz mehr. In einem aktuellen Artikel verweist Der Standard auf ein Website Ranking von SimilarWeb, das belegt, dass Pornoseiten zu den meist besuchten Webseiten in Österreich gehören. Nach Google, Facebook, Youtube und Co., wird die Pornoseite Pornhub in Österreich am häufigsten geklickt und damit öfter gesucht als Wikipedia. Eine Reihe weiterer einschlägiger Seiten folgen.
Ähnlich verhält es sich in den meisten anderen EU-Ländern, Österreich liegt allerdings vorne. In Deutschland findet man die erste Pornoseite auf Platz 10. Im weltweiten Durchschnitt befinden sich Websites mit pornografische Inhalten im Ranking auf Platz 7. Ihre Beliebtheit scheint unumstritten.
Sogenannte „Pornofilter“, die Internetprovider dazu verpflichten sollten, Seiten mit pornografischem Inhalt zu sperren, sind derzeit kein Thema in der Politik. Nach britischem Vorbild sollten Pornoseiten hierbei nur nach ausdrücklichem Wunsch des Kunden wieder freigegeben werden.
Kritik von Seiten der Porno-Produzenten
Interessanterweise ergreifen in Punkto Jugendschutz sogar die Vertreter der Pornobranche selbst das Wort und zeigen sich alarmiert: „Jeder Zehnjährige kann sich mit wenigen Klicks Pornos anschauen“ und „Der Jugendschutz hat bei den vielen Gratisseiten gänzlich versagt“, so Hans Möstl, Geschäfstführer von Goldwin.
Safersurfing wird auch weiterhin mit Vertretern der politischen Parteien sprechen und versuchen, das Thema Kinder- und Jugendschutz wieder vermehrt auf ihre Agenda zu bringen. Mehr zum Thema gibt es hier sowie hier.
Bildquelle: © Marvin Meyer on Unsplash
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