Lee ist 21 Jahre alt und konnte mittlerweile seine Pornografieabhängigkeit hinter sich lassen. Doch einfach war das für ihn nicht. Wie hat er es geschafft und was hat sich in seinem Leben geändert?
Raus aus der Pornosucht
An manchen Tagen hat Lee bis zu achtmal am Tag Pornografie konsumiert. Teilweise saß er fünf bis sechs Stunden vor dem Computer. Hinzu kamen Mobbing, schlechte Noten und steigende Unbeliebtheit. Lee ist davon überzeugt, dass sein hoher Pornokonsum hierbei eine Rolle gespielt hat. Um seinen Frust aus der Schule abzubauen, flüchtete er in die Welt der Pornografie.
Im November 2018 entdeckt er die NoFap-Community. Dort tauscht er sich mit anderen Männern aus und probiert sich das erste Mal an der weltweiten NoNut-Challenge, bei der es darum geht, im November komplett auf Masturbation und Pornografie zu verzichten. Als er dabei relativ früh scheitert, fängt er an, sich über das Thema zu informieren. Dabei stößt er auf die negativen Aspekte der Pornografie, wie etwa ein beeinträchtigtes Belohnungssystem, niedriges Selbstbewusstsein und geringeren Antrieb. Für ihn ist seither klar: Er will raus aus der Sucht.
Was passiert, wenn ich mit den Pornos aufhöre?
Anfangs war Lee mit heftigen Entzugserscheinungen konfrontiert. Nachdem er die ersten Wochen geschafft hat, stellen sich aber auch schon die positiven Aspekte ein: Lee fühlt sich motiviert, selbstbewusster und verspürt mehr Energie. Ihm kommt es so vor, als sei sein komplettes Belohnungssystem auf Neuanfang gestellt.
„Anfang 2020, mit 19, bin ich in den Wald gegangen, hab mir einen Zettel genommen, hab da „Pornos“ draufgeschrieben, hab ein Feuerzeug genommen und diesen Zettel verbrannt. Ich hab mir gesagt: Ich werde nie wieder in meinem gesamten Leben, nicht mal wenn ich 90 bin, einen Porno ansehen und gleichzeitig masturbieren. Und nachdem ich das gemacht habe, hat sich das angefühlt, als wär ein Stein von meinem Herzen runtergefallen. Als wär ich so richtig erleichtert gewesen. Und ich hatte auch das Gefühl: Jetzt werde ich davon freikommen.“ (Lee)
Mittlerweile gibt er seine eigenen Erfahrungen weiter, mithilfe seiner eigenen Geschichte und als NoFap-Coach. Sein Video auf Youtube hat mittlerweile knapp eine Million Aufrufe. In den Kommentaren erhält er viel Zuspruch für den Mut, von seiner persönlichen Geschichte zu erzählen. Lee rät jedem dazu, das eigene Problem offen anzusprechen und sich mit anderen darüber auszutauschen – mit der eigenen Familie, Freunden oder anderen Betroffenen.
Safersurfing freut sich mit Lee, dass er die Pornosucht hinter sich lassen konnte. Mit seiner Geschichte ist er eine große Inspiration für jeden, dem es ähnlich geht. Du möchtest genauso wie Lee raus aus der Pornografie? Dann schau dich auf unserer Website um! Hier findest du Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen und viele weitere Infos zum Thema. In einer Selbsthilfegruppe kannst du dich mit anderen Betroffenen zusammenschließen und gegenseitige Unterstützung erfahren. Du bist nicht alleine und wie Lee uns zeigt, gibt es einen Weg da raus!
Bildquelle: @franquito4133 on unsplash
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