Schulen versuchen zur Zeit, Unterrichtsmaterialien, Hausübungen und Lernunterlagen über Online-Tools zu vermitteln. Es wird betont, dass Schüler so wenig Nachteil wie möglich aus den Schulschließungen und Maßnahmen bezüglich des COV-19 Virus ziehen sollen. Ein Unterrichtsfach, das zurzeit wahrscheinlich eher wenig Beachtung findet, ist die Sexualkunde. Oder doch nicht?
Wo greift Online-Sexualkunde zu kurz?
Das Internet wird gerade auch jetzt vermehrt für Informations- und Aufklärungszwecke verwendet. Dass es hier aufzupassen gilt, zeigt ein kürzlich erschienener Bericht eines amerikanischen Magazins. Dieser zeigt die Problematik der digitalen Medienplattform „Amaze“, die Kindern die Sexualkunde nach Hause bringen soll.
Grundsätzlich ein sinnvoller Gedanke. Das Problem daran: Pornografie wird hier, so wie bei den meisten Aufklärungsressourcen online, verharmlost und normalisiert.
Der Artikel kritisiert, dass die Plattform „Amaze“ weder auf das Problem der gesundheitlichen Folgen von Pornokonsum noch auf mögliche gesellschaftliche Risiken eingeht.
„…boys exposed to porn are more inclined to adopt attitudes that normalize sexual harassment and violence toward women.“
„Similarly, girls exposed to porn are increasingly likely to participate in high-risk sexual behavior and develop problems such as eating disorders and drug abuse.“
Das Massachusetts Family Institute (MFI) kritisiert, dass keine der negativen Folgen auf Kinder und Jugendliche erwähnt werden. Gail Dines, die Gründerin von Culture Reframed, bezeichnet Pornografie, als “the public health crisis of the digital age.” Eine öffentlich zugängliche online Plattform, die außerdem für Kinder gedacht ist, sollte nicht derart leichtfertig mit einem Thema umgehen, das die gesunde Entwicklung von Kindern betrifft.
Eltern in der Verantwortung
Es stimmt zwar, dass Pornos zu schauen bereits zur Normalität geworden zu sein scheint. Gerade deshalb ist es so wichtig, dieses Thema nicht zu verharmlosen, sondern mit Kindern darüber zu sprechen, was Sexualität in der Realität bedeutet. Was Zustimmung, Gleichberechtigung und Liebe mit Sex zu tun haben. Eltern haben hier, besonders in der jetzigen Situation, eine wichtige Rolle und Aufgabe.
Bei Safersurfing findest du Material, das Eltern und Kinder bei der Aufklärungsarbeit unterstützen kann. Tolles Material in Sachen Sexualkunde für Mädchen und Buben findest du in unserem Webshop. Hole dir Hilfe, falls du selbst unter einer Pornografieabhängigkeit leidest.
Bildnachweis: © Jessica Lewis/Unsplash
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