Soziale Medien haben einen wichtigen Stellenwert in unserer Gesellschaft und verbinden Menschen auf der ganzen Welt miteinander. Besonders in den letzten Wochen waren Apps wie WhatsApp, Instagram und Snapchat wichtige Werkzeuge für Kinder und Jugendliche, um soziale Kontakte aufrecht zu erhalten. Aber die Nutzung von Social Media Plattformen birgt auch Gefahren. Stichwort: Sexuelle Ausbeutung.
Sexuelle Ausbeutung – Kontakt zu potenziellen Opfern
Eine dieser negativen Folgen ist, dass auch Menschenhändler soziale Medien für ihre Zwecke nutzen. Besonders für sexuelle Ausbeutung bedient man sich häufig Facebook und Instagram.
Vor „Facebook-Zeiten“ war es für Menschenhändler schwieriger, potenzielle Opfer zu finden und auch risikoreicher, Kontakte zu minderjährigen Opfern zu knüpfen. Spulen wir in unsere heutige Zeit vor. Menschenhändler und andere Straftäter können ihre Opfer finden, vieles über sie in Erfahrung bringen, erste Kontakte knüpfen und soziale Medien sogar so weit nutzen, um ihre Opfer zu kontrollieren und zu bewachen.
Cindy Malott, Direktorin der Advocacy Services von Crisis Aid International, arbeitet mit Überlebenden von sexueller Ausbeutung. Ihr zufolge sind soziale Medien heute die gängigste Art und Weise für Menschenhändler, um mit ihren Opfern in Kontakt treten. Sie sagt, dies könne über alle möglichen Apps geschehen, sogar über solche, die speziell für Kleinkinder gedacht sind.
Eine Studie der Universität Toledo aus dem Jahr 2018 untermauert diese Aussage, indem sie aufzeigt, wie Menschenhändler über soziale Medien schnell auf gefährdete Kinder und junge Erwachsene reagieren und mit ihnen in Kontakt treten. Nach dem Erstkontakt beginnt der Prozess, Betroffene gefügig und abhängig zu machen. Dies ist keine neue Taktik, aber sie scheint dank der sozialen Medien noch effektiver zu funktionieren.
Soziale Medien und Kontrolle
Betroffene von Menschenhandel zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung berichten, dass soziale Medien von ihren Menschenhändlern genutzt wurden, um Kontrolle auszuüben. Dazu zählen Stalking oder die Überwachung von Social Media Konten, das Senden von Drohbotschaften oder die Verbreitung von Gerüchten auf sozialen Medien.
Es ist wichtig, sich dieser Verbindung von sozialen Medien und Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung bewusst zu werden. Die eigene Mediennutzung und die von Kindern und Jugendlichen zu hinterfragen sowie zu versuchen, einen offenen Umgang damit zu pflegen, kann ein guter erster Schritt in die richtige Richtung sein. Als besonders wichtig erachtet es Safersurfing, das offene und ehrliche Gespräch mit Kindern zu suchen und sie über mögliche Risiken aufzuklären.
Bildquelle: © Priscilla Du Preez auf Unsplash
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