Das Thema Klimawandel ist heutzutage in aller Munde. Doch was haben Online-Pornos mit dem Klima zu tun? Analysten von „The Shift Project“ liefern zu dieser Frage interessante Ergebnisse.

Der französische Think Tank „The Shift Project“ hat sich mit der Frage beschäftigt, wie viel Treibhausgase durch das Anschauen von Online-Videomaterial ausgestoßen werden. Pornografie liegt dabei mit Platz zwei ganz weit vorne auf der Liste der Videoformate, die für besonders hohe Emissionen verantwortlich sind.

Treibhausgas durch Digitaltechnik

Die Digitaltechnik (Produktion und Nutzung) macht insgesamt 4% der globalen Treibhausgas-Emissionen aus, so steht es in den Ergebnissen der Studie. Dies sei mehr als das, was für die zivile Luftfahrt verbraucht werde. Wenn der Energieverbrauch für digitale Technik so wie bisher weiter ansteige, derzeit jährlich um ca. 9%, wird dieser laut der Prognose des Think Tanks im Jahre 2025 mehr zum Klimawandel beitragen als der CO2-Ausstoß von Autos und Motorrädern.

Online-Videos machen überdies 20% der Treibhausgase aus, die die digitale Technik verursacht, so der Bericht. Bezüglich des Klimawandels bedeuteten diese 20% für das vergangene Jahr 306 Millionen Tonnen CO2-Ausstoß. Das sind insgesamt 1% der gesamten globalen Emissionen und vergleichbar mit dem, was das Land Spanien jährlich verbraucht.

Klimawandel und Pornografie

Insgesamt unterscheiden die Analysten zwischen vier größeren Gruppen, auf die sich die Nutzung von Online-Video-Angeboten aufteilt. Pornografie liegt dabei mit insgesamt 27% auf Platz zwei der meist genutzten Videoformate, gleich hinter Streamingdiensten wie Netflix und Amazon Prime. Der CO2-Verbrauch durch Pornografie ist vergleichbar mit dem, was ganz Frankreich jährlich an Treibhausgasen verursacht.

„The Shift Project“ ruft angesichts dieser Zahlen schließlich zu digitaler Enthaltsamkeit auf. Neben einer grundsätzlichen Reduzierung der Online-Video-Nutzung, müsse die Frage gestellt werden, inwiefern es angesichts des Klimawandels angemessen sei, welche Video-Formate in welchem Umfang zu nutzen. Es ginge nicht darum Online-Videos grundsätzlich zu verteufeln, sondern darum zu überlegen, wie man die begrenzten Ressourcen dieses Planeten verantwortlich verteilt. Dies müsse sich auch an der Nützlichkeit des jeweiligen Video-Inhalts und seines Beitrages für die Gesellschaft messen lassen. Hier plädiert der Studienbericht für die Notwendigkeit einer bewussteren Auswahl:

„Not choosing means potentially allowing pornography to mechanically limit the bandwith available for telemedicine, or allow the use of Netflix to limit access to Wikipedia.“

Vielleicht ließen sich die hier aufgeführten Ergebnisse ja einmal als Anlass dafür nehmen, die eigene Mediennutzung zu überdenken. Auch könnte man darüber nachdenken, inwiefern Pornografie einen Beitrag zur Gesellschaft leistet. Oder nochmal anders gefragt: In welchem Ausmaß ist die Belastung der Umwelt durch das Anschauen von Online-Pornografie zu rechtfertigen?

Hier findest du noch jede Menge weitere spannende Informationen zum Thema Pornografie. Bist du selbst oder jemand in deinem nahen Umfeld von Pornografieabhängigkeit betroffen? Hier gibt es weiterführende Beiträge zum Thema sowie einen kostenlosen Onlinekurs.

 

Bildquelle: ©Bob Blop/ Unsplash

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