{"id":1886,"date":"2018-03-15T08:00:28","date_gmt":"2018-03-15T07:00:28","guid":{"rendered":"https:\/\/www.safersurfing.org\/?p=1886"},"modified":"2022-01-18T20:54:31","modified_gmt":"2022-01-18T19:54:31","slug":"suechtig-nach-whatsapp","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.safersurfing.org\/suechtig-nach-whatsapp\/","title":{"rendered":"Viele Kids sind WhatsApp s\u00fcchtig"},"content":{"rendered":"
\n\u201eViele Kinder und Jugendliche chatten, posten und liken von fr\u00fch bis in die Nacht\u201c, sagt Andreas Storm<\/a>, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. WhatsApp s\u00fcchtig? \u201eEinige rutschen in die Abh\u00e4ngigkeit. Darauf m\u00fcssen wir reagieren, damit Betroffene und ihre Familien Hilfe bekommen. Das Liken darf nicht zum Leiden werden.\u201c<\/p>\n<\/blockquote>\n
Laut einer repr\u00e4sentativen Untersuchung („WhatsApp, Instagram und Co. \u2013 so s\u00fcchtig macht Social Media<\/a>„) der Krankenkasse DAK-Gesundheit und des Deutschen Zentrums f\u00fcr Suchtfragen am Universit\u00e4tsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE<\/a>) sind mindestens\u00a0 2,6 Prozent der Kinder und Jugendlichen in Deutschland sind bereits s\u00fcchtig und bed\u00fcrfen Behandlung.\u00a0Es gibt einen Zusammenhang zwischen Social-Media-Sucht und Depressionen. Die sozialen Probleme sind vielf\u00e4ltig: zu wenig Schlaf, Realit\u00e4tsflucht und Streit mit den Eltern.<\/p>\n
M\u00e4dchen l\u00e4nger online<\/h2>\n
M\u00e4dchen sind l\u00e4nger in sozialen Medien unterwegs als Jungen \u2013 im Schnitt knapp \u00fcber drei Stunden pro Tag (Jungen: 2,5 Stunden pro Tag). Je \u00e4lter die Befragten werden, desto mehr Zeit verbringen sie bei WhatsApp, Instagram und Co.: M\u00e4dchen zwischen 16 und 17 Jahren sind fast 3,5 Stunden pro Tag in sozialen Medien, gleichaltrige Jungen nur 2,75 Stunden. Mit Abstand die beliebteste Anwendung ist WhatsApp, gefolgt von Instagram und Snapchat. \u201eJe l\u00e4nger und h\u00e4ufiger die Kinder und Jugendlichen online sind, desto h\u00f6her ist das Suchtrisiko\u201c, sagt Professor Rainer Thomasius, \u00c4rztlicher Leiter Deutsches Zentrum f\u00fcr Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters am UKE.<\/p>\n
Depression bleibt Hauptrisiko<\/h2>\n
Jeder dritte Jugendliche mit einer „Social Media Disorder“ berichtet \u00fcber Symptome einer Depression. \u201e\u00dcber Ursache und Wirkung haben wir noch keine Erkenntnisse\u201c, kommentiert der Suchtexperte. \u201eNat\u00fcrlich kann es auch sein, dass sich depressive Kinder und Jugendliche h\u00e4ufiger in die virtuelle Welt zur\u00fcckziehen und deshalb ein Suchtverhalten entwickeln. In jedem Fall verst\u00e4rken sich die beiden Faktoren, so dass eine ernste gesundheitliche Gefahr droht.\u201c Doch Depressionen sind nur eine der Nebenwirkungen, die auch bereits vor erkannter Sucht auftreten k\u00f6nnen.<\/p>\n
WhatsApp s\u00fcchtig & weitere Probleme<\/h2>\n<\/div>
- <\/i><\/span>
\nJeder dritte Befragte nutzt soziale Medien um nicht an unangenehme Dinge denken zu m\u00fcssen. Bei den M\u00e4dchen trifft dies sogar auf vier von zehn Befragten zu.<\/p>\n<\/div><\/li>
- <\/i><\/span>
\nKnapp ein Viertel der Befragten bekommt wegen der Nutzung sozialer Medien manchmal, h\u00e4ufig oder sogar sehr h\u00e4ufig zu wenig Schlaf.<\/p>\n<\/div><\/li>
- <\/i><\/span>
\n22 Prozent streiten manchmal, h\u00e4ufig oder sehr h\u00e4ufig mit den Eltern \u00fcber die Nutzung sozialer Medien \u2013 \u00f6fter betroffen sind die 12- bis 13-J\u00e4hrigen (32 Prozent).<\/p>\n<\/div><\/li>
- <\/i><\/span>
\n14 Prozent gaben an, soziale Medien oft heimlich zu nutzen. Ebenso viele k\u00f6nnen die Nutzung nicht stoppen, obwohl andere ihnen sagten, dass sie dies dringend tun m\u00fcssen.<\/p>\n<\/div><\/li>
- <\/i><\/span>
\n13 Prozent sind ungl\u00fccklich, wenn sie keine sozialen Medien nutzen k\u00f6nnen.<\/p>\n<\/div><\/li>
- <\/i><\/span>
\nAcht Prozent der Befragten sind mit allen Freunden ausschlie\u00dflich \u00fcber soziale Medien in Kontakt.<\/p>\n<\/div><\/li>
- <\/i><\/span>
\nF\u00fcnf Prozent der Befragten haben regelm\u00e4\u00dfig kein Interesse mehr an Hobbys oder anderen Besch\u00e4ftigungen, weil sie lieber Social Media nutzen.<\/p>\n<\/div><\/li><\/ul>
<\/h2>\n
Aufkl\u00e4rung und Schutz<\/h2>\n
\n\u201eIch stelle immer wieder fest, dass Eltern, wenn es um die Onlinenutzung ihrer Kinder geht, Orientierung<\/a> suchen, und zwar von kompetenter Hand. Kinder m\u00fcssen lernen, mit digitalen Medien umzugehen. Sie sollten nicht nur die Technik beherrschen, sondern auch die Chancen und Risiken dieser Medien erkennen. Beides muss zum Stoff geh\u00f6ren, wenn wir die Digitalisierung der Schulen so vorantreiben, wie es im Koalitionsvertrag beschrieben ist. Klar ist zudem, dass auch der Jugendschutz noch besser auf die Angebote im Netz antworten muss als es bisher gelingt, gerade mit Blick auf die Suchtpotenziale\u201c, sagt Marlene Mortler, Drogenbeauftragte der Bundesregierung.<\/p>\n<\/blockquote>\n