{"id":22837,"date":"2022-09-08T10:18:42","date_gmt":"2022-09-08T08:18:42","guid":{"rendered":"https:\/\/www.safersurfing.org\/?p=22837"},"modified":"2022-09-08T10:20:41","modified_gmt":"2022-09-08T08:20:41","slug":"wall-street-journal-junge-gehirne-sind-pornos-nicht-gewachsen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.safersurfing.org\/wall-street-journal-junge-gehirne-sind-pornos-nicht-gewachsen\/","title":{"rendered":"Wall Street Journal: Junge Gehirne sind Pornos nicht gewachsen"},"content":{"rendered":"
Ein ausf\u00fchrlicher Beitrag<\/a> des Wall Street Journal zum Thema „Was machen Pornos mit dem Gehirn eines Jugendlichen?<\/a>„. Damit zeigt sich ein positiver Trend: Pornografie und die damit verbundenen Risiken r\u00fccken immer mehr in den Fokus von Medien und Gesellschaft.<\/p>\n Abgesehen vom Eingest\u00e4ndnis, dass der Konsum von Pornografie sowohl Beziehungen als auch die eigene Sexualit\u00e4t negativ beeinflussen kann, betrachtet der Beitrag des Wall Street Journal konkret den Einfluss von Pornografie auf das Gehirn von Jugendlichen. Folgende Aussagen konnten unter anderem gemacht werden:<\/p>\n<\/div> In einer Studie aus dem 2021, sch\u00e4tzten Wissenschaftler der Indiana University, dass \u00fcber 70% der amerikanischen Jugendlichen im Alter von 14-18 Jahren bereits Pornografie konsumiert hatten.(1)<\/p>\n<\/div><\/li><\/ul> Untersuchungen haben gezeigt, dass das menschliche Dopamin-System einen H\u00f6hepunkt seiner Aktivit\u00e4t im Jugendalter durchl\u00e4uft, was Jugendliche wiederum anf\u00e4lliger f\u00fcr eine Pornografieabh\u00e4ngigkeit machen k\u00f6nnte.(2)<\/p>\n<\/div><\/li><\/ul> Im Jahr 2014 leitete Dr. Valerie Voon (Professorin f\u00fcr Psychiatrie, Cambridge University) die erste gro\u00df angelegte Studie zu den Auswirkungen von Pornografie auf das menschliche Gehirn. Dabei wurde die Gehirnaktivit\u00e4t von jungen M\u00e4nnern gemessen, die zuvor best\u00e4tigt hatten, unter einer Pornografieabh\u00e4ngigkeit zu leiden. Beim Anblick pornografischer Bilder \u00e4hnelte die Gehirnaktivit\u00e4t der M\u00e4nner jener von Drogenabh\u00e4ngigen beim Anblick von Bildern, die Drogen zeigten.(3)<\/p>\n<\/div><\/li><\/ul> Untersuchungen der selben Studie aus dem Jahr 2014 zeigten, dass das Belohnungszentrum im Gehirn beim Anblick pornografischer Bilder bei jenen M\u00e4nnern (im Vergleich zu einer Kontrollgruppe) deutlich aktiver war, die unter einer Pornografieabh\u00e4ngigkeit litten. Den Teilnehmern wurden au\u00dferdem Bilder von anderen erfreulichen Dingen (Geldscheine, aufregende Sportarten, etc.) gezeigt, die jedoch das Belohnungszentrum im Gehirn nicht gleicherma\u00dfen aktivieren konnten, wie die zuvor gezeigten pornografischen Darstellungen.(4)<\/p>\n<\/div><\/li><\/ul> Die j\u00fcngeren Teilnehmer an Dr. Voons Studie wiesen eine deutlich h\u00f6here Aktivit\u00e4t des Belohnungssystems im Gehirn auf, als \u00e4ltere Teilnehmer. Au\u00dferdem gaben jene Teilnehmer, die unter einer Pornografieabh\u00e4ngigkeit litten, an, mit durchschnittlich 13,9 Jahren zum ersten mal Onlinepornografie konsumiert zu haben, w\u00e4hrend Teilnehmer aus der Kontrollgruppe einen Erstkontakt mit durchschnittlich 17,2 Jahren hatten. (5)<\/p>\n<\/div><\/li><\/ul> Wissenschaftler haben herausgefunden, dass sich das Emotionszentrum im Gehirn schneller entwickelt als jener Bereich, der f\u00fcr die Impulskontrolle zust\u00e4ndig ist. Daher liegt die Annahme nahe, dass Jugendlichen h\u00e4ufig noch die Reife fehlt, „sexuelles Verlangen, Gedanken und Verhalten zu unterdr\u00fccken, die von pornografischen Inhalten hervorgerufen werden“.(6)<\/p>\n<\/div><\/li><\/ul> Die Fakten, welche daf\u00fcr sprechen, dass Pornografiekonsum insbesondere auf Kinder und Jugendliche sch\u00e4dlichen Einfluss nimmt, nehmen immer weiter zu. Junge Gehirne sind schlicht und ergreifend nicht bereit f\u00fcr Pornos. Gleichzeitig ist es unumg\u00e4nglich das Thema zu enttabuisieren und dem Ganzen die Scham zu nehmen. Es reicht also nicht, Jugendlichen einen sogenannten verantwortungsvollen Umgang mit Pornografie beizubringen, vielmehr gilt es, sie mit Fakten auszustatten und ihnen eine Chance zu bieten, Pornografie g\u00e4nzlich zu umgehen.<\/p>\n Wagen wir den Vergleich des Internets mit einem S\u00fcssigkeitenladen, der 24 Stunden ge\u00f6ffnet hat. Schnell wird deutlich, dass dies keineswegs gesund f\u00fcr einen K\u00f6rper geschweige denn unser Gehirn sein kann.<\/p>\n Safersurfing<\/a> hat in der Vergangenheit wiederholt dar\u00fcber berichtet, wie sich Pornokonsum sowohl auf unser Gehirn<\/a> als auch auch unsere psychische Gesundheit<\/a> auswirken kann. Wir m\u00f6chten dabei helfen, Kinder und Jugendliche im Internet zu sch\u00fctzen<\/a> sowie Menschen dabei unterst\u00fctzen, ihre Pornografieabh\u00e4ngigkeit<\/a> hinter sich zu lassen.<\/p>\n <\/p>\n Bildquelle: \u00a9Photo by ian dooley on Unsplash<\/p>\n <\/p>\n Quellen:<\/p>\n 1.Wright, P. J., Paul, B., & Herbenick, D. (2021). Preliminary insights from a U.S. probability sample on adolescents\u2019 pornography exposure, media psychology, and sexual aggression. J.Health Commun., 26(1), 39-46. doi:10.1080\/10810730.2021.1887980<\/a><\/p>\n 2.Ernst, M., & Luciana, M. (2015). Neuroimaging of the dopamine\/reward system in adolescent drug use. CNS spectrums, 20(4), 427\u2013441. https:\/\/doi.org\/10.1017\/S1092852915000395<\/a><\/p>\n 3.Voon, V., Mole, T. B., Banca, P., Porter, L., Morris, L., Mitchell, S., Lapa, T. R., Karr, J., Harrison, N. A., Potenza, M. N., & Irvine, M. (2014). Neural correlates of sexual cue reactivity in individuals with and without compulsive sexual behaviours. PloS one, 9(7), e102419. https:\/\/doi.org\/10.1371\/journal.pone.0102419<\/a><\/p>\n 4.Voon, V., Mole, T. B., Banca, P., Porter, L., Morris, L., Mitchell, S., Lapa, T. R., Karr, J., Harrison, N. A., Potenza, M. N., & Irvine, M. (2014). Neural correlates of sexual cue reactivity in individuals with and without compulsive sexual behaviours. PloS one, 9(7), e102419. https:\/\/doi.org\/10.1371\/journal.pone.0102419<\/a><\/p>\nWall Street Journal – Die Ergebnisse<\/h2>\n
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Fakten benennen, Tabus brechen<\/h2>\n