{"id":26227,"date":"2024-05-23T10:16:07","date_gmt":"2024-05-23T08:16:07","guid":{"rendered":"https:\/\/www.safersurfing.org\/?p=26227"},"modified":"2024-05-23T11:37:15","modified_gmt":"2024-05-23T09:37:15","slug":"cybermobbing-macht-auch-vor-grundschulen-keinen-halt","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.safersurfing.org\/cybermobbing-macht-auch-vor-grundschulen-keinen-halt\/","title":{"rendered":"Cybermobbing macht auch vor Grundschulen keinen Halt"},"content":{"rendered":"

Eine Studie von IT-Sicherheitshersteller ESET<\/a> zeigt: Cybermobbing ist auf dem Vormarsch und zwar in allen Schulstufen. Wie k\u00f6nnen P\u00e4dagogen, Eltern und Kinder dagegen vorgehen oder – noch besser – vorbeugen?<\/p>\n

Cybermobbing – Vom Pausenhof in den Klassenchat<\/h2>\n

Die Ergebnisse<\/a> einer von YouGov im Auftrag von ESET durchgef\u00fchrten repr\u00e4sentativen Umfrage zeigen: Psychoterror und Schikane \u00fcber Internet und digitale Medien – kurz Cybermobbing<\/a> – sind auf dem Vormarsch. Befragt wurden 350 Lehrkr\u00e4fte an Grund-, F\u00f6rder-, Haupt- und Realschulen sowie Gymnasium, Regel- und Berufsschulen.<\/p>\n

Ildik\u00f3 Bruhns, Projektleiterin der ESET Initiative Safer Kids Online<\/a>, erkl\u00e4rt:<\/p>\n

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„Mobbing an Schulen geschieht nicht nur auf dem Pausenhof, sondern wird \u00fcber Soziale Medien oder in Klassenchats weitergef\u00fchrt.“<\/p>\n<\/blockquote>\n

Und weiter: \u201eAn mehr als jeder zweiten Grundschule kam es zu ein bis zwei Vorf\u00e4llen in den letzten zw\u00f6lf Monaten, an jeder dritten Grundschule sogar zu drei bis f\u00fcnf Cybermobbing-F\u00e4llen. Die Dunkelziffer wird deutlich h\u00f6her liegen. Und die Tendenz zeigt leider seit Jahren nach oben\u201c.<\/p>\n

Umfrage-Ergebnisse: Anstieg an Grundschulen<\/h2>\n

Beim Schlagwort Cybermobbing denken die meisten zuerst an Jugendliche und in der Regel sind auch diese am h\u00e4ufigsten betroffen, sowohl als Opfer als auch als T\u00e4ter. Dies zeigen auch die Ergebnisse der ESET-Studie sehr klar. An mehr als jeder zweiten Schule gibt es digitale Schikane, am meisten bei den 12- bis 15-J\u00e4hrigen (69%) und 16- bis 18-J\u00e4hrigen (42%). An jeder zw\u00f6lften Schule tritt Cybermobbing sogar h\u00e4ufig auf. Besonders hoch ist der Wert an Regelschulen: Hier ist jede f\u00fcnfte Einrichtung betroffen. Vereinzelte F\u00e4lle von Cybermobbing gibt es am meisten an Realschulen (75%), gefolgt von F\u00f6rderschulen (73%).<\/p>\n

Was besonders stark auff\u00e4llt: Auch Grundschulen sind nicht frei von oder sicher vor Cybermobbing.<\/p>\n

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„Auch wenn die Grundschulen den niedrigsten Wert von 51 Prozent aufweisen, ist das Ergebnis trotzdem alarmierend, dass die J\u00fcngsten schon digitalen Angriffen ausgesetzt sind.“ (Ildik\u00f3 Bruhns, ESET Initiative Safer Kids Online)<\/p>\n<\/blockquote>\n

Beunruhigend ist also vor allem, dass die Grundschulen den zweith\u00f6chsten Wert verbuchen und Cybermobbing \u2013 wenn auch nur knapp \u2013 hier st\u00e4rker w\u00e4chst als bei den \u201eGro\u00dfen\u201c in Gymnasien und Realschulen.<\/p>\n

Pr\u00e4vention steckt in den Kinderschuhen<\/h2>\n

Ildik\u00f3 Bruhns appelliert auch an die den Schulen \u00fcbergeordneten Institutionen:<\/p>\n

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„Trotz einiger Bem\u00fchungen bleibt Cybermobbing ein untersch\u00e4tztes Thema in Deutschland. Strafrechtlich existiert es nicht einmal als Tatbestand. Ein Gesetz gegen Cybermobbing, mehr Aufkl\u00e4rung und Offensiven an Schulen \u2013 Staat und Politik sind hier in der Pflicht, das umzusetzen.“<\/p>\n<\/blockquote>\n

Fast die H\u00e4lfte aller Schulen beobachtet, dass Cybermobbing in den vergangenen Jahren etwas angestiegen ist, vor allem Realschulen sind betroffen (58%). Bei den Ergebnissen f\u00e4llt auf, dass jedes Kind nicht nur Opfer, sondern auch T\u00e4ter sein kann. Auch Lehrende sind nicht vor digitaler Schikane gesch\u00fctzt: In Grundschulen ger\u00e4t mehr als jede zweite Lernende ins Visier von Cybermobbern, jede vierte Lehrerin und jeder f\u00fcnfte Lehrer ist im Allgemeinen digitaler Schikane ausgesetzt.<\/p>\n

P\u00f6beln auf dem Schulhof oder Mobbing mit technischen Hilfsmitteln \u2013 beide Formen treten laut Umfrageergebnissen fast gleich oft auf. Wird ein konkreter Cybermobbing-Vorfall beobachtet, gibt es fast immer Gespr\u00e4che mit den Betroffenen (88%) und in mehr als jedem zweiten Fall eine Meldung bei der Leitung (64%). Mit Anzeigen wird lediglich in etwas mehr als jedem vierten Fall reagiert und ein Rechtsanwalt so gut wie nie eingeschaltet (5%).<\/p>\n

Aufkl\u00e4rungs- und Pr\u00e4ventionsarbeit im Unterricht findet zwar statt, doch gerade Grundschulen verbuchen hier den vorletzten Platz unter allen Bildungseinrichtungen.<\/p>\n

Tipps – Gesundes Misstrauen ist gefragt<\/h2>\n

Zusammenfassend liefert ESET noch ein paar Tipps f\u00fcr Kinder und Jugendliche, um Cybermobbing vorzubeugen:<\/p>\n<\/div>