{"id":6130,"date":"2019-04-29T11:31:34","date_gmt":"2019-04-29T09:31:34","guid":{"rendered":"https:\/\/www.safersurfing.org\/?p=6130"},"modified":"2019-04-29T11:36:28","modified_gmt":"2019-04-29T09:36:28","slug":"gewalt-in-der-pornobranche-aussteiger-berichten","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.safersurfing.org\/gewalt-in-der-pornobranche-aussteiger-berichten\/","title":{"rendered":"Gewalt in der Pornobranche \u2013 Aussteiger berichten"},"content":{"rendered":"
Das ZDF sendete k\u00fcrzlich einen umfassenden Fernsehbericht zum Thema Pornografie. Unter dem Titel \u201eMilliardengesch\u00e4ft Porno \u2013 Gefahr aus dem Internet\u201c macht die Dokumentation auf die unsch\u00f6ne Realit\u00e4t hinter den Kulissen der Pornobranche aufmerksam.<\/p>\n
Pornodarsteller seien einem gr\u00f6\u00dferen Risiko ausgesetzt, fr\u00fcher zu sterben, als andere Menschen, so Jan Villarubia. Erst im vergangenen Jahr gab es in den USA eine Serie von Todesf\u00e4llen unter Pornostars. H\u00e4ufige Todesursachen waren hierbei: Drogen\u00fcberdosis, Suizid und Depressionen. Villarubia war selbst mehrere Jahre in der Pornobranche t\u00e4tig und tr\u00e4gt heute ein Tattoo, das an die Todesopfer der Pornoindustrie erinnert. Zwischen 2000 und 2010 soll es mindestens 32 Drogentote in der Branche gegeben haben. Alkohol und Drogen geh\u00f6ren in der Pornoindustrie zur Normalit\u00e4t, so eine ehemalige Pornodarstellerin.<\/p>\n
Ein Problem der Branche sei, so Villaruba weiter, dass durch die Verbreitung kostenloser Porno-Clips, der Konkurrenzdruck erheblich angestiegen ist. Gleichzeitig werden die L\u00f6hne immer geringer. Man m\u00fcsse immer extremere Dinge machen, um mithalten zu k\u00f6nnen. Sie habe gegen Ende sogar Sexszenen mit bis zu 25 M\u00e4nnern gedreht: \u201eWir alle hassen unseren Job, aber werden daf\u00fcr bezahlt.\u201c<\/p>\n
Auch die ehemalige Darstellerin Nora, spricht von extrem belastenden Arbeitsbedingungen in der Pornobranche. Je mehr Gewalt, sagt sie, umso besser verkaufe sich der Pornoclip*. W\u00e4hrend eines Drehs erlitt Nora sogar ernsthafte Verletzungen, obwohl sie bereits zuvor darauf hinwiesen hatte, dass sie starke Schmerzen habe. Regisseur und Darsteller h\u00e4tten trotzdem weitergemacht. So etwas passiere h\u00e4ufig. Es komme auch immer wieder vor, dass man beim Dreh zu bestimmten Sexualpraktiken gezwungen werde. Aktive Darstellerinnen halten sich mit Kritik jedoch zur\u00fcck. Dies l\u00e4ge daran, so die ehemalige Pornodarstellerin, dass man oft Verschwiegenheitsklauseln unterschreiben m\u00fcsse. Bei einem Versto\u00df drohen hohe Geldstrafen.<\/p>\n
Dazu kommt die st\u00e4ndige Angst vor Geschlechtskrankheiten, so Villaruba. Fast immer werde ohne Kondom gedreht. Nachdem ein HIV-Ansteckungsfall aus der Pornobranche bekannt wurde, kam es vor einigen Jahren in Kalifornien kurzzeitig zur Einf\u00fchrung einer Kondompflicht. Diese wurde dann aber kurze Zeit sp\u00e4ter wieder aufgehoben. In Kalifornien ans\u00e4ssige Pornostudios drohten damit, in andere Bundesstaaten abzuwandern. F\u00fcr die kalifornische Steuerbeh\u00f6rde h\u00e4tte dies einen schweren finanziellen Verlust in Milliardenh\u00f6he bedeutet.<\/p>\n
Die Pornobranche ist ein Milliardengesch\u00e4ft. Kritiker gehen davon aus, dass es verschiedenste finanzielle Interessen gibt, die ein konsequenteres Vorgehen im Bereich des Schutzes von Darstellern sowie die politische Umsetzung von effektiven Ma\u00dfnahmen f\u00fcr den Kinder- und Jugendschutz im Internet verhindern. Auch Wissenschaftler, so der Facharzt f\u00fcr Psychiatrie und Psychotherapie, Dr. Bert te Wildt<\/a>, stellten sich immer wieder in den Dienst der Pornobranche, indem problematische Folgen des Pornokonsums verharmlost w\u00fcrden. In Teil 1<\/a> des Berichts \u00fcber die ZDF Dokumentation findest du noch mehr Informationen dar\u00fcber, was es mit diesen problematischen Folgen auf sich hat. Die Doku ist noch bis zum 13.04.2020 in der ZDF-Mediathek abrufbar.<\/p>\n Safersurfing<\/a> hat sich den Kinder- und Jugendschutz im Internet<\/a> sowie die Hilfe bei Pornografieabh\u00e4ngigkeit<\/a> zu Hauptanliegen gemacht. Hier<\/a> findest du einen weiteren Beitrag \u00fcber die harte Realit\u00e4t der Pornobranche.<\/p>\n <\/p>\n * Eine Studie<\/a> aus dem Jahr 2010 best\u00e4tigt dies. Ca. 90% der zu der Zeit beliebtesten Pornoclips enthielten physische Gewalt<\/a>.<\/em><\/p>\n <\/p>\n Bildquelle: \u00a9Dimitry Schemelev\/unsplash.com<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":" Das ZDF berichtete k\u00fcrzlich in einem umfassenden Fernsehbericht \u00fcber die unsch\u00f6ne Realit\u00e4t hinter den Kulissen der Pornobranche.<\/p>\n","protected":false},"author":7,"featured_media":6206,"comment_status":"closed","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[22],"tags":[],"class_list":["post-6130","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-aufklaerung-information"],"yoast_head":"\n