In Zeiten der Corona-Pandemie sind Homeschooling und Heimarbeit in aller Munde und werden weltweit umgesetzt. Doch während wir und unsere Kinder aus Gründen der Sicherheit unsere eigenen vier Wände nicht mehr verlassen sollen, sondern auf Videokonferenzsysteme, E-Learning und Online-Meetings setzen, scheinen gerade diese oft alles andere als sicher zu sein: Berichte über sogenannte „Zoombombings“ gehen durch die Medien. Worum geht es und was gilt es zu beachten?

Zoombombings – Angriff auf Videochat & Co.

Dank Videochatsoftware ersetzen derzeit Webcam und Mikrofon vielerorts bereits seit Wochen den Arbeitsplatz oder das Klassenzimmer. Doch immer dann wenn sich Möglichkeiten auftun, die noch dazu großflächig angenommen und genutzt werden, bieten diese auch eine willkommene Angriffsfläche für all jene, die böswillige Absichten hegen. Laut einem Artikel des Standard mehren sich Berichte über unerwünschte Zoombombings, bei denen Unbekannte in laufende Chats „einbrechen“ und Chaos stiften.

Aktuellstes Beispiel ist ein Fall in Norwegen, wo drei Schüler einer Volksschule der Hauptstadt Oslo über den Dienst Whereby miteinander verbunden waren, um an einer Unterrichtseinheit teilzunehmen. Plötzlich tauchte eine vierte Person in der Konferenz auf. Dem Bericht zufolge handelte es sich um einen nackten Mann, der im Bett lag und sich vor der Kamera selbst befriedigte, während er zu den Schülern sprach und sie aufforderte, ihre Kameras zu berühren. Die Eltern der Kinder reagierten sofort und setzten dem Ganzen ein Ende. Die Schule hat als Reaktion in Absprache mit dem Unterrichtsministerium ihre bestehende Lernplattform geschlossen und ihr digitales Bildungsangebot auf Microsofts Plattform Teams verlagert.

Empfehlungen und Tipps für Eltern

Ähnliche Vorfälle meldete auch bereits die Meeting-Plattform „Zoom„, berichtet The Guardian. Ein Nutzer hatte sich in eine offene Konferenz eingeklinkt und die rund 40 anwesenden Teilnehmer mit pornografischen Inhalten bombardiert. Zoom selbst gibt nun Empfehlungen für den besseren Umgang mit Videochats. So wird etwa empfohlen, Einladungslinks nicht wie häufig üblich via Social Media zu teilen sowie das Teilen des Bildschirms nur den Leitern der Videokonferenz zu erlauben. Weitere genannte Möglichkeiten, um Zoombombings zukünftig zu verhindern, sind das Setzen eines Passwortes sowie das Sperren des Chats für weitere Teilnehmer oder auch die Einrichtung einer Liste zugelassener Nutzer.

Safersurfing appeliert an dieser Stelle an alle Eltern, insbesondere in Zeiten des intensivierten E-Learnings nicht untätig zu bleiben und immer wieder das offene Gespräch mit dem Kind zu suchen. Es gilt, Kinder und Jugendliche in dieser besonderen Situation vieler neuer Herausforderungen nicht alleine zu lassen, regelmäßig die Online-Tätigkeiten der Familie kritisch zu hinterfragen und besonders jüngere Kinder unterstützend zu begleiten. Zusätzlich zu den bereits erwähnten Maßnahmen, empfiehlt Safersurfing die Installation einer Schutzsoftware auf allen genutzten Geräten.

 

Bildquelle: © Annie Spratt on Unsplash

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